„Zu massiv“: Widerstand gegen die Baupläne an der Hindenbugstraße
Bezirksvertretung spricht sich erneut gegen die Baupläne an der Hindenburgstraße aus. Konzept der „Grünen Oase“ kommt dagegen gut an. Das letzte Wort hat aber der Rat.
Zooviertel. Gabriele Gees hatte sich viel Mühe gegeben. Mit einem sehr persönlichen Text stellte die Anwohnerin noch einmal ihr Projekt „Grüne Oase“ an der Hindenburgstraße vor, nahm die Lokalpolitiker der Bezirksvertretung Elberfeld-West mit auf eine „fantastische Reise“, vorbei an Kleingärten, Natur und eben den Dingen, die später einmal die „kostenlose Parkanlage“ ausmachen sollen. So soll zum Beispiel ein Niedrigseilgarten entstehen, das Gemeindehaus zu einem Stadtteilcafe werden. Der Haken an der Sache aus Sicht von Gees: die evangelische Kirchengemeinde und die Stadt wollen die Grundstücke lieber verkaufen, ein Investor plant dort Wohnbebauung (die WZ berichtete).
Diese Pläne stoßen aber nicht nur bei Anwohnern auf Gegenwind. Auch die Lokalpolitiker erneuerten in der Sitzung noch einmal die Kritik und sprachen sich einstimmig gegen das Vorhaben aus.
Das hatten sie allerdings auch schon im vergangenen Jahr getan, der Bauausschuss und letztendlich auch der Rat entschieden sich aber dafür. Das Bebauungsplanverfahren wurde eingeleitet. Beim Satzungsbeschluss dürfte es jetzt wieder so laufen. Bezirksbürgermeisterin Christa Kühme (CDU) räumte ein: „Wir können es nicht mehr verhindern.“
Man sei nicht gegen eine Bebauung innerstädtischer Areale, aber die geplante Bebauung sei zu massiv, hieß es aus der CDU-Fraktion. So sei auch nicht auf die Empfehlungen des Gestaltungsbeirates eingegangen worden, insbesondere was die Ausmaße des fünften Gebäude anging. Eine Kritik, der sich die anderen Fraktionen anschlossen. Angesichts der Proteste im Viertel hätte sich der Investor besser zurückgezogen, erklärten die SPD-Vertreter.
Anwohnerin Gabriele Gees selbst hatte Verständnis für die Geldprobleme der Stadt und der Gemeinde geäußert, die auf den Verkauf der Grundstücke angewiesen seien. Aber der finanzielle Aspekt dürfe nicht im Vordergrund stehen. Was die Initiatorin nicht verhehlte: Die Umsetzung der „Grünen Oase“ müsste auch erst finanziert werden. Es gebe bei der Stadt sogar schon eine Stelle, die den Verein bei der Suche nach Fördertöpfen unterstützen würde.