Freude und Frust: Heidelberger Camper zu Gast im Tal

Fazit der Besucher: Wuppertal keine camperfreundliche Stadt.

Sonnborn. Mit zehn Caravans sind sie nach Wuppertal gereist und genossen zusammen die Luft im Tal. Zwischen Schwebebahn, dem Stadion und der Wupper hatten die Heidelberger Wohnmobilfreunde auf dem Parkplatz an der Kornstraße ihr Lager aufgeschlagen. Der Kontakt kam über die Wuppertalerin Gudrun Birker zustande. „Wir haben die Heidelberger im Allgäu kennengelernt.“

Sie und ihr Mann sind eine fahrende Reklame für Wuppertal: Hinten auf ihrem Wohnmobil prangt der Kaiserwagen und lässt so manchen Camper neugierig werden. So war es auch bei Claus Müller und August Knoch, die sich in Wuppertal vor allem auf eine Schwebebahn-Tour freuten.

Bevor es los ging, gab es aber erst einmal ein kleines Willkommens-Schnäpschen. Marlies Wunderlich und ihre Mutter Frida Marcinkowski kündigten da schon an, dass sie „auf jeden Fall shoppen“ möchten. „Von jeder Tour bringen wir etwas mit, mal eine Hose oder ein T-Shirt.“ Und die Reisen sind kaum noch zu zählen. Denn die bald 105-jährige Frida, die immer noch mit im Mobil unterwegs ist, hat schon so einiges in Europa gesehen. Warum sie an der Leidenschaft festhält? „Weil man die Freiheit spürt.“

Sie sprach den anderen Mitfahrenden aus der Seele, die seit der Rente mindestens die Hälfte des Jahres auf Rädern unterwegs sind. Natürlich haben die Wohnmobilfreunde auch klein angefangen. „Erst sind wir mit dem Zelt gereist“, sagte Birker.

Leider habe das Camping-Vergnügen im Tal auch einen bitteren Beigeschmack: Es gibt keine Entsorgungsstation. „Deswegen mussten wir nach zwei Tagen Richtung Ruhrgebiet weiterfahren. Ich hätte den Heidelbergern gerne noch so viel von Wuppertal gezeigt.“