Modellbau: Stadtgeschichte im Kleinformat

Die Modelleisenbahn Freunde bauen markante Punkte Wuppertals für ihre Anlagen nach.

Heckinghausen. Die Hochzeit des Schienenverkehrs in Wuppertal zu zeigen, das haben sich die Modelleisenbahn Freunde Wuppertal zum Ziel gesetzt. Der Verein hat in seinen Räumen an der Heckinghauser Straße allein drei große Abstellbahnhöfe aufgebaut. „Wir wollen den Anspruch erfüllen, die Stadtgeschichte zur Zeit der Frühindustrialisierung zu zeigen, indem wir markante Punkte bauen, die einen Wiedererkennungswert haben“, sagt Jürgen Lenzen, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der MEF.

Dazu gehören beispielsweise das Bahnbetriebswerk und der Bahnhof in Vohwinkel und die Strecke rund um den Bahnhof in Cronenberg, besser bekannt als Sambatrasse. „Hier stehen der Bahnhof und das Stahlwille-Gebäude, das nicht alle Wuppertaler im Detail spezifiziert kennen“, sagt der erste Vorsitzende des Vereins, Ulrich Johann.

Der Lokschuppen in Vohwinkel etwa wurde vor Ort vermessen und Maßstab entsprechend gebaut. „Nachdem wir Fotos besorgt haben, wird zunächst ein Plan erstellt. Es sind viele Probeläufe notwendig, denn nicht jedes Material lässt sich mit der Fräsmaschine bearbeiten“, erzählt Johann. Die Anlage soll „leben“, denn „der Spielwert einer Anlage besteht in der Entspannung“, weiß Lenzen, der stolz darauf verweist, dass der Betrieb, dem Leben eingeflößt werde, stets mit hohem Anspruch umgesetzt werde. Zudem lasse die digitale Steuerung flexible, Vorbild gerechte Abläufe zu. Durch Start- und Zieltaste ist ziel genaues und langsames Rangieren gesichert, was durch die komplexen Vorgänge einer Computer gestützten Steuerung umgesetzt wird. So werden etwa bei den Weichen Servos eingesetzt — die Fahrstraße wird vom Computer überwacht und gestellt — die Geschwindigkeit ist programmierbar, und durch eine komfortable professionelle Klemmtechnik entfällt das aufwendige Löten der Verbindungen. „Wir machen Stadtgeschichte weit entfernt vom Spielen“, sagt Jürgen Lenzen.

Schallgedämmte Schienenwege auf allen Gleisen mindern den Geräuschepegel bei teilweise mehr als zehn gleichzeitig auf der Strecke fahrenden Zügen. Natürlich ist die Anlage auch zerlegbar und die einzelnen Elemente so beschaffen, dass es kaum Transportprobleme gibt. „Auf vier Bergisch-Märkischen und zwei Rheinischen Strecken soll es demnächst am Kalkofen am Eskesberg weitergehen“, freut sich Lenzen.

Die unterirdisch verlaufenden Strecken sind bereits fertig und können freitags ab 18 Uhr besichtigt werden. „Wir brauchen ein Publikum, das uns begleitet“, hofft Lenzen.