Modellbauwelt: Kleines Wuppertal ganz groß
Ob gerade acht Jahre alt oder bereits Rentner: In der Modellwelt kommen große und kleine Eisenbahnfreunde zusammen.
Wichlinghausen. Ob der Achtjährige, der heutzutage keine Dampflok mehr kennt, oder der Rentner, der Zuhause keinen Platz für seine Anlage hat: In der Wuppertaler Modellwelt treffen sie alle aufeinander. Rund 35 Modellbahn-Begeisterte treffen sich hier jede Woche, berichtet Geschäftsführer Franz Josef Roos, der im Kibri-Museum im Erdgeschoss mehr als 100 Jahre Modelleisenbahn-Zubehör zeigt.
Seit etwas mehr als einem Jahr hat die Modellwelt Wuppertal in Wichlinghausen in der Königsberger Straße 1 ihre Zelte aufgeschlagen und bietet auf zwei Etagen mit jeweils 1200 Quadratmetern alles, was Modelleisenbahner-Herzen höher schlagen lässt.
Mitglieder von Interessengemeinschaften und Vereinen zimmern, sägen und kleben mit großem Enthusiasmus an den ausgestellten Anlagen in allen Baugrößen. Ob Spur Z, Spur1 und Spur 2, H0 oder LGB — Gebäude, Bahnhöfe oder Mühlen zieren die Eisenbahnanlagen. Ja sogar Schiffe mit Permanentantrieb und Magnet schippern scheinbar über den Rhein, vorbei an liebevoll gestalteten Landschaften und regem Betrieb auf Straße und Schiene.
Das Projekt der Wuppertal-Achse zeigt das Wuppertal der 1930er-Jahre, beginnend in Rittershausen, das derzeit bis zur Adlerbrücke fertiggestellt wurde. Die Schwebebahnkonstruktion von Walter Konrad wurde aus Architekturkarton gebaut und lässt das Wuppertaler Wahrzeichen im Maßstab 1:87 schweben.
„Verwendete man früher Materialien wie Metall, Holz oder Kunststoff, so kommt heute verstärkt die Lasertechnik und Deko-Pappe zum Einsatz“, berichtet Bernhard Uhlemann, der gemeinsam mit Hans Wilhelm Müller eine Interessengemein-schaft bildet. „Hier können uns die Besucher über die Schulter schauen und selbst Hand anlegen. Bei uns kann jeder mitmachen, mittendrin sein und schwitzen“, freut sich Uhlemann über neue Mitstreiter, die sich „einbringen und kümmern“.
Gesucht werden Modellbau-Interessierte, die sich mit Flugzeugen, Zeppelinen, Dampfmaschinenmodellen oder Puppenküchen beschäftigen und die Ausstellung mit ihren Ideen bereichern wollen. Willkommen ist in der Modellwelt jeder. „Bei einer der letzten Führungen hatten die Menschen einen Riesenspaß und fanden es toll zu sehen, wie hier etwas entsteht“, ermutigt Franz Josef Roos Interessierte, mit der Modellwelt Kontakt aufzunehmen.