Bürger schlagen vor, die L 419 abzusenken
Bürgerinitiative hat sich Gedanken zum Ausbau der Parkstraße gemacht — und einen Plan vorgelegt.
Ronsdorf. Oftmals melden sich betroffene Bürger viel zu spät zu Wort, wenn es darum geht, auf die Gestaltung eines Projektes in ihrer Nachbarschaft Einfluss zu nehmen. Dass es auch anders geht, zeigt eine fünfköpfige Gruppe von Ronsdorfern beim Ausbau der Parkstraße. „Wir haben ganz konkrete Pläne erarbeitet, wie die Straße kostengünstig und umweltschonend realisiert werden kann. Man muss hier volkswirtschaftlich und nicht nur betriebswirtschaftlich denken“, sagt Hans Kemper, früher Mitarbeiter des Tiefbauamtes.
Die Ronsdorfer Ideen sehen vor, die Straße komplett in einen Graben zu legen. „Dann sind alle Überquerungen plangleich und damit sehr preisgünstig möglich“, erklärt Hans Kemper. Anders als die bisher bekannt gewordenen Pläne soll die Straße an den Seiten keine Böschungen, sondern speziell gestaltete senkrechte Wände erhalten. „Diese Wände müssen nur eine wabenartige Oberfläche wie bei einem Eierkarton erhalten. Damit geben sie optimalen Lärmschutz in alle Richtungen“, beschreibt Horst Gonter das Konzept.
Ein weiterer Vorteil der Alternativ-Pläne wäre, dass die Straße weniger breit ausfallen und damit weniger Fläche in Anspruch nehmen würde. Dadurch wäre zudem die Einrichtung eines Radweges am Rande der Ronsdorfer Anlagen möglich. Lange Rampen an den Brücken würden nicht benötigt.
Auf die aktuelle Entwicklung haben die Ronsdorfer ihre Pläne angepasst. Bei einem sechsspurigen Ausbau könnte man sogar auf die geplante zusätzliche Straße nördlich der heutigen Parkstraße verzichten. „Wie anderswo auch kann der Linienbus im Abschnitt zwischen Erbschlö und Staubenthaler Straße problemlos die rechte Spur nutzen“, sagt Kemper.
Der zuständige Projektleiter des Landesbetriebs Straßen NRW, Andreas Früh, hielt sich mit einer Kommentierung der Ronsdorfer Vorschläge zurück. Das Verfahren ist gestoppt, bis es ein neues Signal aus Düsseldorf gibt, sagte er auf Nachfrage der WZ. Derzeit liege der Stadt Wuppertal eine Vorzugsversion des Landesbetriebs zur Abstimmung vor, man sei auf der Suche nach einer zugleich verträglichen und wirtschaftlichen Lösung, berichtete der Projektleiter.
Zu beachten sei dabei nicht nur, dass jeder zusätzlicher Meter in der Tiefe wegen der Bodenverhältnisse erhebliche Kosten verursache, sondern auch, dass der Ausbau während des laufenden Betriebs der Straße erfolgen müsse.
Letztlich bestätigte Frühaber sowohl die geplante Verbreiterung auf vier Fahr- und zwei Verflechtungsstreifen zwischen den Anschlussstellen und eine teilweise Absenkung der Fahrbahn. Damit wäre zumindest ein Ziel der Ronsdorfer Planer teilweise erreicht. Sie möchten mit ihren Vorschlägen auch in Ronsdorf eine Diskussion ankurbeln.