Das grüne Herz Ronsdorfs lädt zum Verweilen ein
Ein Vormittag auf dem Bandwirkerplatz — dort legen nicht nur Ronsdorfer gern eine Pause ein.
Ronsdorf. Es ist zwar erst Vormittag, doch die Sonne scheint intensiv auf den Bandwirkerplatz in Ronsdorf. Die Menschen suchen Schutz im Schatten der Bäume, setzen sich an die Tische der Cafés oder erledigen ihre Einkäufe an den Marktständen und in den Geschäften. Die einzigen, die sich länger in der Sonne aufhalten, sind der Bandwirker Hinnerk von Baur und seine Frau - dass die beiden Denkmal-Statuen mit gehäkelten und gestrickten Accessoires drapiert sind, wirkt angesichts der Temperaturen allerdings etwas befremdlich.
Der Bandwirker Platz gilt als „grünes Herz“ Ronsdorf und lädt viele Passanten zum Verweilen ein. Dazu zählen an diesem Samstag auch Ulrike und Dirk Larisch. Das Ehepaar aus Ronsdorf genießt gerade eine Maracuja-Schorle. Zuvor waren sie durch die Innenstadt gebummelt und hatten in der Drogerie eingekauft. Von der Innenstadt sind die beiden angetan. „Das ist schon sehr schön hier“, sagt Ulrike Larisch. Schade sei allerdings, dass vor ein paar Tagen der Kaiser’s-Supermarkt geschlossen habe.
Im Schatten eines großen Ahorns ruht sich derweil Brigitte Heurich aus. Trotz ihrer 88 Jahre und einer Sehbehinderung ist sie mit ihrem Rollator an den Platz gekommen. „Eigentlich wollte ich Quark auf dem Markt kaufen, aber der Wagen war heute nicht da“, bedauert sie. Seit 1950 lebe sie in Ronsdorf. „Wir haben hier alles, was wir brauchen“, sagt sie. Deshalb komme sie auch regelmäßig auf den Platz.
Außerplanmäßige Besucher sind Susanne Arens sowie Reiner und Ilona Scheuplein. Arens stammt aus Wattenscheid, ist aber auf Kur in der Klinik Bergisch-Land. Nun macht das Trio einen Ausflug in die Ronsdorfer Innenstadt, um etwas einzukaufen. Arens freut sich, dass sie hier alles bekommt, was sie für den täglichen Bedarf braucht. Begleiter Scheuplein kannte die Ronsdorfer Innenstadt bislang nicht, weiß als Motorradfahrer aber um die Reize des Bergischen Landes als Ausflugsregion. „Hier kann man einfach besser rauf- und runterfahren als bei uns“, erzählt er.
Doch auch Besucher aus anderen Stadtteilen Wuppertals kommen nach Ronsdorf. So auch das Ehepaar Brückner, das aus Scharpenacken vorbeischaut. „Wir haben hier etwas Obst gekauft“, sagt Ingrid Brückner. Sie sitzt mit ihrem Ehemann Horst ebenfalls auf einer Bank am Bandwirker Platz und genießt das Wetter. „Es ist schön, dass es so einen Platz gibt, wo man sich hinsetzen kann“, freut sie sich. Neben dem Einkaufen würden die beiden auch zu Arztbesuchen nach Ronsdorf fahren. Die Verbindung sei für sie einfach am praktischsten.