KIT—Theaterprojekt will Kindern helfen

Kevin Maus kümmert sich um verhaltensauffällige Jugendliche.

Foto: Andreas Fischer

Ronsdorf. In Rollen schlüpfen oder aus der Rolle fallen, Spontanität, Emergenz und Zufall: Das ist KIT — die Abkürzung für (K)inder(I)mprovisations(T)heater. Seit 2011 gibt es das Improvisationstheater in Ronsdorf, das beim Lebensprojekt „Kindheit“ unterstützen soll. Macher Kevin Maus gab beim WZ-Interview Einblicke und entführte dabei in die sagenhafte Welt des Robin Hood.

Herr Maus, zurück in die Vergangenheit. Wenn Sie an die Gründung des KIT denken, was fällt Ihnen dann spontan ein?

Kevin Maus: Zusammen mit meiner Mutter Monika habe ich in der evangelischen Kirchengemeinde Ronsdorf Musicals realisiert — das war ein Schwerpunkt der damaligen Kinder- und Jugendarbeit. Weil die Veranstaltungen mit bis zu 1200 Gästen immer beliebter wurden, brauchten wir größere Räumlichkeiten. So ist das Familienzentrum Relax Family entstanden, mit der Vision einer entspannten Familie. Das heißt, wir wollten Angebote schaffen, die die gesamte Familie ansprechen und unterstützen. Das Kinder-Improvisationstheater war ein Teil davon. Allerdings hat sich der Kurs schnell vom Familienzentrum emanzipiert und weiterentwickelt.

Was passiert bei KIT?

Maus: Generell ist es beim Improvisationstheater so, dass frei von Drehbuch und Regie Szenen entwickelt werden. Ich gebe den Kindern lediglich einige Angaben. Das können ein Ort, eine Zeit, eine Funktion oder ein installiertes Problem sein. Die Kinder und Jugendlichen entscheiden im Grunde selbst, was sie spielen. Wichtig ist, dass die Kinder eigene Ideen entwickeln. Solange die Szene lebt und mit einer Lösung schließt, ist alles erlaubt.

Und das funktioniert mit allen Kindern?

Maus: Das Unbewusste, der Zufall und die Kreativität sind wichtige schöpferische Quellen. Gerade die sogenannten verhaltensoriginellen Kinder sind bei mir richtig, weil bei KIT die Möglichkeit besteht, sich selbst auszuleben. Es gibt viele Freiräume und Rollenspiele. Deshalb wird KIT auch von Eltern bevorzugt, deren Kinder unter dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom leiden.

Was wird durch die Theaterarbeit gefördert?

Maus: Das sind Wahrnehmung, Merkfähigkeit, Teamgeist, Kommunikation und Selbstbewusstsein. Außerdem werden Bewegungsabläufe kennengelernt, die die Kinder so sonst nie bewusst nachvollziehen würden. Einige Kinder wachsen regelrecht über sich hinaus, weil sie einen geeigneten Rahmen bekommen, um sich auszuprobieren.

Am Sonntag, 12. April, werden Sie in der Zoo Arena sein. Was erwartet die Besucher?

Maus: Ich habe einige Warm-Up-Spiele vorbereitet. Dazu zählen der Stopptanz mit freier Assoziation oder die Robin Hood Sage. Ich versuche, das zu rocken.