Am 26. August 1910 gründeten 18 Männer in der Restauration im Jägerhaus den Verein "Frisch auf Jägerhaus Linde". Damals wurde vor allem geturnt - mal im Saal der Gaststätte, mal vor der Tür. Bekannt wurde die Mannschaft Anfang der 1930er Jahre durch Siege im Zehnkampf. Eine Damenmannschaft kam 1932 dazu, 1949 eine Tischtennis-Abteilung.

Doch dann musste 1951 der bisher genutzte Turnsaal renoviert werden. Der Sport kam zum Erliegen, bis die Sportler 1956 in der Schule Linde wieder trainieren durften. Der Schulleiter und Geschäftsführer des Sportvereins, Hans Pitsch, setzte schließlich durch, dass 1960 eine Gymnastikhalle und ein Sportplatz gebaut wurden. Die Schüler des SV Jägerhaus-Linde errangen erste Preise bei Geräteturn-Wettkämpfen, die Fußballmannschaft stieg in den 1970er Jahren in die Bezirksliga auf. Jahrzehntelang leitete Lotte Daubenbüchel die Damen-Abteilung. In Eigenleistung bauten die Vereinsmitglieder 1982 ein neues Vereinsheim neben dem Sportplatz. "Vorher stand hier eine Bretterbude mit Gießkanne", erinnert sich Pressewart Ralf Vesterling.

Auch die Sportler verbesserten sich: 1998 schafften es die Fußballer, erneut in die Bezirksliga aufzusteigen, ein Jahr später sogar in die Landesliga. Doch das Vereinsheim wurde bald wieder zu klein. Gegen viele Widerstände besorgte Vereinsvorsitzender Detlef Feistel Geld und brachte den Neubau mit großer Energie zum Abschluss. 2006 wurde das Gebäude mit Café, Umkleiden, großer Turnhalle und Büro eingeweiht.

"Bei uns darf jeder mitspielen", betont Vesterling. "Trotzdem haben alle Mannschaften die Leistungsklassen bekommen", so Geschäftsführer Markus Backhaus. "Wir sind ein Verein für die ganze Familie." Sportler und Eltern packen mit an - sowohl beim Bau des neuen Kunstrasenplatzes als auch im ehrenamtlich betriebenen Vereins-Café.