Ronsdorf: Fieberhafte Suche nach einem Gas-Leck
Rund 70 Häuser im Süden des Stadtteils waren ohne Gasversorgung. Montagabend wurde das Leck entdeckt.
Wuppertal. Für passionierte Warmduscher war Ronsdorf von Sonntagabend bis Montagabend nicht die angesagteste Adresse. Diese Feststellung machte am Montagmorgen auch Konstanze Eisenhuth: Wasser marsch und - eisig war’s. In der WZ habe sie dann den Grund für die kalte Dusche erfahren: Es gab kein Gas, und das gleich in 70 Häusern des Stadtteils.
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) meldeten dazu, dass Teile Ronsdorfs seit dem frühen Sonntagabend nicht mehr mit Gas versorgt seien. "Wahrscheinliche Ursache ist ein Leck in einem neben der Gasleitung liegenden Wasserrohr. Ein Strahl aus Wasser und Erdgemisch hat sich in die Gasleitung gebohrt, so dass dort Wasser eindringen konnte."
Montagabend gegen 19 Uhr konnten die Stadtwerke das Gasleck dann nach fieberhafter Suche orten. Es befand sich an der Ecke Zandershöfe/In der Krim. Und es dauerte nur eine Stunde, dann war die Hälfte der betroffenen Haushalte schon wieder mit Gas versorgt. Bis zum späten Abend sollten bis auf wenige Ausnahmen sämtliche Haushalte wieder an das Netz angeschlossen sein.
Zuvor hatten sich die betroffenen Ronsdorfer aber erst einmal auf die Situation einzustellen: "Zum Zähneputzen haben wir uns das Wasser auf der Elektroplatte heiß gemacht", berichtet Konstanze Eisenhuth. Strom wurde nun auch beim Kochen eingesetzt. "Wenn alles nicht klappt, holen wir uns eine Gasflasche ins Haus", ertönte dazu Herrn Eisenhuths Stimme aus dem Off.
Es herrschte Unbekümmertheit im Hause Eisenhuth, man zeigte großes Verständnis für die Panne - obwohl da noch unklar war, wann eine Lösung naht. Bernd Seipenbusch, Ingenieur vom Dienst bei den WSW, erläuterte die Schwierigkeiten. "Irgendwo befindet sich ein Rohrbruch. In der Remscheider Straße endet unsere Versorgung. Das Wasser sammelt sich am tiefsten Punkt. Wir haben es hier mit einem riesigen Einzugsgebiet zu tun."
Innerhalb dieses Gebietes musste nun der Schaden ausfindig gemacht werden. Das sei eigentlich bei Nacht einfacher, weil man sich dann auch auf das Gehör stützen könne, hieß es. Etwa 20 Leute waren am Montag im Einsatz. Das Suchverfahren bestand aus Messungen von Zu- und Abflussmengen. Würden zulässige Differenzwerte überschritten, könne man allmählich das Gebiet eingrenzen, in dem der Rohrbruch aufgetreten sei.
Am gestrigen Nachmittag zeigten sich die WSW daher zunächst noch skeptisch: Es sei unseriös, Prognosen für die Dauer der Reparatur zu machen. Man habe aber bereits Personal abgestellt, das eingesetzt werde, sobald der Schaden gefunden sei. Zwischen zwei Stunden und fünf Tagen hätten Reparaturen schon in anderen Stadtteilen gedauert.