Über den feinen Unterschied der Mundarten
Die „Rongsdroper Monkartfröng“ lieben und pflegen ihre sprachlichen Eigenarten.
Ronsdorf. Wer es streng historisch betrachtet, dem steht das Fragezeichen auf der Stirn: Wie kann es sein, dass die Ronsdorfer als Erben des ursprünglich Elberfelder Zionsvaters Elias Eller zu einer eigenen Mundart gelangten? Die Antwort dürfte sich irgendwo auf den Höhenzügen verlieren, im Sprachaustausch mit Remscheidern wie auch mit Händlern aus der Ferne.
Tatsache bleibt jedenfalls, dass den Ronsdorfern längst ein eigener Schnabel gewachsen ist. Dessen Pflege widmet sich die Interessensgemeinschaft „Rongsdroper Monkartfröng“.
Seit 32 Jahren trifft sich der lockere Bund Monat für Monat unter dem Vorsitz von Marga Rühl, so auch am vergangenen Mittwoch, als zu Speisen und Getränken im Hotel „Stadt Ronsdorf“ wieder einmal Platt gekallt wurde.
Der Blick in die Runde ließ keinen Zweifel, dass Mundartpflege ins Ressort der älteren Generation fällt. Die hatte ein wachsames Ohr auf feine Nuancen. Klar doch, Inge Ermert, die allerlei Vertellkes vom Blatt ablas, gehörte nach Cronenberg und war sozusagen Grenzübertreterin.
Lokalmatadorin Rühl intonierte dagegen in angestammter „Monkart“, wie der Mensch allgemein und der Ronsdorfer im Besonderen für dumm verkauft werden soll: mit Glykol, BSE oder Dioxin. Die Glocke im Anschlag, rief Rühl hier und da zur Ordnung, wenn an den Tischen zu laut gekallt wurde, um noch den Vortrag genießen zu können.
Bariton Gerd Schmitz benötigte kein Bimmelzeichen, er vermochte sich mit kräftiger Stimme gegen jeden Querkaller durchzusetzen. Sauber intonierte der Mann aus dem heimischen Shanty-Chor, dass Ronsdorf der „herrlichste Platz in der Welt“ sei.