Sonnborn: Das Ende einer alten Schule
Der Abriss des Gebäudes an der Alten Dorfstraße läuft auf Hochtouren.
Sonnborn. Die Bagger haben ganze Arbeit geleistet. Die neueren Schulgebäude sind bereits dem Erdboden gleichgemacht und vom Ziegelbau an der Alten Dorfstraße steht nur noch gut die Hälfte. Bald wird auch das letzte Zeugnis der ehemaligen Evangelischen Schule verschwunden sein. Die Stadt will das Gelände vermarkten, Wohnbebauung soll dort entstehen (die WZ berichtete).
Ursprünglich hatte ein Investor geplant, im Ziegelbau Wohnungen einzurichten. Allerdings sei der Zustand des Gemäuers so desolat gewesen, dass dieser Plan nicht weiterverfolgt wurde, wie Wilhelm Schulte-Bocholt vom Städtischen Gebäudemanagement (GMW) erklärt.
„Dabei ist das ein so schöner Bau“, sagt Reinald Schneider vom Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck und zeigt auf die Reste der Mauern. Er ist traurig darüber, dass der Stadtteil ein historisches Gebäude verliert. Der Ziegelbau war 1908 errichtet worden, die Fassade, so Schneider, sei deutlich prächtiger gewesen, als etwa die der katholischen Schule.
Die Proteste gegen den Abriss hielten sich aber in Grenzen, räumt Schneider ein. „Das ist wirklich schade.“ Wahrscheinlich, so vermutet er, gebe es nicht mehr so viele alte Sonnborner, die die Schule noch aus ihrer Kindheit kennen. Unterrichtet wurde dort nach Auskunft des GMW schon seit 2000 nicht mehr, der Ziegelsteinbau habe bereits seit 20 Jahren leer gestanden. Das erkläre auch den Zustand, so Schulte-Bocholt.
Für Reinald Schneider, der zwar nicht dort zur Schule ging, das Gebäude aber seit langem kennt, ist der Abriss ein echter Verlust. „Das ist einfach schade.“ Natürlich sei aber auch ein Nachteil gewesen, dass das Gebäude nicht unter Denkmalschutz gestanden habe. „Deshalb ist jetzt alles so schnell gegangen.“