Überschuldung: Welche Stadtteile besonders betroffen sind
Prekäre Situation in einigen Stadtbezirken.
Wuppertal. Dass viele Einwohner Wuppertals mit dramatischen finanziellen Problemen zu kämpfen haben, hat die aktuelle Auflage des bundesweiten Schuldneratlasses gezeigt. Wuppertal hat es demnach nicht geschafft, die „rote Laterne“ an eine andere Kommune abzugeben, und liegt weiterhin mit Bremerhaven am Ende der Tabelle. Bundesweit sind 9,65 Prozent aller Einwohner über 18 Jahren überschuldet. Wuppertal liegt mit einer Quote von 18,09 Prozent deutlich darüber. Nach Informationen von Jean Christenat von der Creditreform Wuppertal sieht die Situation in einzelnen Stadtteilen noch prekärer aus. Im Postleitzahlbezirk 42277 (Bereiche von Oberbarmen und Wichlinghausen) liegt die Quote sogar bei 29,56 Prozent. Der Wert ist im Vergleich zum Vorjahr (27,91 Prozent) noch einmal gestiegen. Signifikant sei auch die Tatsache, dass die Verschuldung in Stadtteilen mit einer bereits vorhandenen hohen Verschuldungsquote überproportional zu den übrigen Stadtteilen wachse.
Dass es auch umgekehrt geht, belege Ronsdorf. Dort sei zum Beispiel die Quote von 9,78 Prozent im Vorjahr auf jetzt 9,75 Prozent gesunken. Wie die Creditreform Wuppertal festgestellt hat, werden bis zum Jahresende rund 735 Verbraucherinsolvenzen erwartet.
Im Vorjahr waren es 695 Menschen, die eine private Insolvenz nicht verhindern konnten. Der Anteil der verschuldeten Männer liegt bei etwa zwei Drittel, wobei der Anteil der Frauen leicht zunehmend ist. Dies liege darin begründet, dass es immer mehr Single-Haushalte und alleinerziehende Frauen gibt. Hauptgründe sind Arbeitslosigkeit, reduzierte Arbeit, Scheidung, falsches Konsumverhalten, Krankheit, gescheiterte Selbstständigkeit und sonstige Gründe.