Ärger rund um die Kaiserstraße: „Hier geht es nur noch zu Fuß“
Der Ärger bei Anwohnern und Autofahrern über die Bauarbeiten an der Bahnstraße ist groß.
Vohwinkel. Für erwartungsgemäß viel Kritik sorgen die umfangreichen Bauarbeiten auf der Bahnstraße. Seit dieser Woche ist der Bereich in Höhe Gruitener Straße und Nathrather Straße nur noch eingeschränkt befahrbar (siehe Kasten). Grund ist die Sanierung der Brücke über den Bahngleisen. Dadurch wird die vielbefahrene Straße bis voraussichtlich Ende Oktober zum Nadelöhr.
Parallel dazu laufen die Kanalbaumaßnahmen der Wuppertaler Stadtwerke in der Kaiserstraße. Durch diese Überschneidung kommt es im Stadtteilzentrum zu erheblichen Verkehrsbehinderung. Entsprechend groß ist der Ärger bei Anwohnern und Autofahrern.
„Das ist wirklich schrecklich“, sagt Grazyna Hanke. Sie ist für einen ambulanten Dienst viel mit dem Wagen unterwegs. „Ich komme überhaupt nicht mehr durch und habe viele Verspätungen“, berichtet sie am WZ-Mobil. „In Vohwinkel ist jetzt alles dicht“, sagt auch Ilse Stobbe. „Ich habe das Glück, dass ich in der Nähe arbeite und dahin laufen kann, sonst hätte ich jetzt ein echtes Problem“, erzählt Anwohnerin Monika Fössing. So sieht es auch Susanne Pietsch: „Wir gehen zu Fuß, anders geht es hier nicht“, sagt sie.
„Halb Wuppertal ist eine Baustelle und in Vohwinkel ist es besonders schlimm“, ärgert sich Julia Hampel. Für die Sanierungsmaßnahme hält sich das Verständnis der Menschen in Grenzen. „Da wurde doch letztes Jahr schon gearbeitet”, wundert sich Antonio Lacatena. Mit Blick auf die anderen Baustellen im Stadtteil erwarte er jetzt „Chaos hoch drei”.
Gleich mehrere Bürger weisen auf die Probleme für den Busverkehr hin. „Die Busse fahren jetzt schon unregelmäßig. Das wird jetzt noch schlechter”, befürchtet zum Beispiel Hans Schlötter. „Ganz Vohwinkel ist schon zu mit Baustellen. Mein Bus kommt ständig zu spät und muss immer Umwege fahren”, beschreibt auch Leon Gringard seine Erfahrungen. „Ich komme oft zu spät zur Schule, weil der Bus nicht durchkommt“, ergänzt Kai Marchwitz.
Laut Stadt gibt es zu den Arbeiten keine Alternative. „Eine Brückenprüfung hatte ergeben, dass die Lager des Bauwerks dringend erneuert werden müssen“, so Sprecher Markus Bien.
Für Anwohner Boris Lüngen reicht diese Begründung nicht aus. „So etwas passiert ja nicht über Nacht und hätte wesentlich früher erkannt werden müssen“, ist er überzeugt.