Einigkeit Dornap sagt "Tschüss": Der Verein zieht nach Wülfrath um

Das war die Bedingung, damit die Fußball-Abteilung auf Kunstrasen am Erbacher Berg spielen kann.

Foto: Mathias Kehren/Simone Bahrmann

Dornap. Als Grenzverein hat sich der TSV Einigkeit Dornap schon immer gefühlt. Zwar sind die Dornaper seit 80 Jahren im äußersten Wuppertaler Westen beheimatet, doch das Einzugsgebiet reichte schon immer bis nach Wülfrath — und dort lag mit dem Sportplatz an der Tillmannsdorfer Straße auch die Heimstatt der Fußballer.

Damit ist es zum 30. Juli vorbei. Dann wechselt die in den vergangenen Jahren vor allem unter Nachwuchsmangel leidende Abteilung an den Erbacher Berg nach Wülfrath auf Kunstrasen. Bedingung der Stadt Wülfrath, die an der Tillmannsdorfer Straße nicht mehr die Sicherheit der Gebäude bis zum Ablauf des Pachtvertrags 2020 garantieren konnte, war: Aus dem Wuppertaler muss ein Wülfrather Verein werden. „Das war eine schwerwiegende Entscheidung für uns, aber letztlich ging es für uns darum, unseren Fußballern eine Perspektive zu geben, die am alten Platz nicht mehr vorhanden war“, sagte der Vorsitzende Karl-Heinz Schultz der WZ.

In Gesprächen mit den Mitgliedern wurde die Entscheidung vorbereitet. Auf der Mitgliederversammlung gab es die nötige Mehrheit für eine entsprechende Satzungsänderung. Gleichzeitig wird der Name in TSV Einigkeit Dornap-Düssel geändert.

„Nur so sehen wir die Chance unsere Fußballabteilung, die noch ein Drittel unserer 300 Mitglieder stellt, zu erhalten“, sagt Schutz

Der Niedergang war in den vergangenen Jahren schleichend. Für die ersten Herren blieb die Bezirksliga nur ein Intermezzo, in der abgelaufenen Saison hatten sie sich mit Platz drei zumindest in der Kreisliga A stabilisiert. Viel schlimmer aber: Aktuell gibt es nur noch eine Jugendmannschaft. Schultz: „Früher hatten wir einmal alle Altersklassen besetzt, wenn wir jetzt nicht gegensteuern würden, wäre das definitiv das Ende.“

Auch wenn der TSV seinen Sitz jetzt in Wülfrath hat, werde Wuppertal ein Standbein bleiben. In der Sporthalle am Radenberg werden weiter die Abteilungen Judo Karate, Zumba und Mutter-Kind-Turnen ihre Trainingsstätte haben. Das ist mit der Stadt Wuppertal so vereinbart, dass der Verein 75 Prozent des außerschulischen Betriebs in der kleinen Halle ausmacht.

„Insgesamt war Wehmut angesichts der 80 jährigen Tradition dabei, aber durch den Umzug der Fußballer sichern wir unseren Fortbestand“, schließt Schulz. Und eines werden die Fußballer mit Sicherheit nicht vermissen: die staubige Asche.