Bürgerbad-Aus: Verein wirft der Stadt Missmanagement vor
Schwere Vorwürfe gegen die Stadt erhebt jetzt der Bürgerbad-Verein.
Vohwinkel. In die Diskussion um die Bürgerbad-Schließung hat sich auch der Vereinsvorstand selbst eingeschaltet. Bürgerbad-Vorsitzender Kai-Rüdiger Becker hält der Verwaltung in einer ausführlichen Stellungnahme zahlreiche Versäumnisse vor.
Gleichzeitig wehrt sich der Verein gegen den Vorwurf, seine Mitglieder zu spät über die Schließung informiert zu haben. „Es gab noch Ende Oktober ein Gespräch mit der Stadt, bei dem uns durchaus Hoffnung gemacht wurde“, sagt Kai Rüdiger Becker. Erst beim Treffen am 20. November sei die Möglichkeit der dringend notwendigen Unterstützung ausgeschlossen worden.
Der Verein bemängelt, dass sich die Stadt bei der von ihr angekündigten Suche nach Sponsoren und Investoren nicht genügend bemüht habe. Außerdem sei das Ausmaß des finanziellen Defizits sehr spät erkennbar gewesen. „Der zur Deckung nötige Fehlbetrag wurde erst aufgrund der im Frühjahr 2012 gegenüber dem Bürgerbad offengelegten Energiekosten transparent. Bis zu diesem Zeitpunkt hätten Gebäudemanagement Wuppertal (GMW) und Wuppertaler Stadtwerke (WSW) dem Bürgerbad die tatsächlichen Energieverbräuche und damit verbundenen Betriebskosten verweigert.
Bis heute sei etwa der unmittelbare Zugang zu den Stromzählern nicht möglich. Bestürzt zeigt sich der Vereinsvorstand über die kurzfristige Nachricht vom Bau einer Kindertagesstätte. „Die damit nicht zu beantwortende Frage bleibt, ob dieses Projekt von Beginn an seitens Politik und Verwaltung zum Scheitern verurteilt war“, erklärt Kai-Rüdiger Becker.
Bis heute sei der unmittelbare Zugang zu den Stromzählern nicht möglich. „Ich selbst habe die Zähler nie gesehen“, erklärt der Vereinsvorsitzende. Er kritisiert auch, dass „wahllos und ohne Zutun des Vereins die Gebäudeleittechnik seitens des GMW gesteuert wurde“, was im Frühjahr 2012 sogar zu Ausfällen des Block-Heiz-Kraft-Werks und damit verbunden zu weiter steigenden Energiekosten geführt habe.
Bestürzt zeigt sich der Vereinsvorstand über die kurzfristige Nachricht vom Bau einer Kindertagesstätte. „Die damit nicht zu beantwortende Frage bleibt, ob dieses Projekt von Beginn an seitens Politik und Verwaltung zum Scheitern verurteilt war“, erklärt Kai-Rüdiger Becker. Nach seinen Angaben seien bereits Mitte dieser Woche private Abrissplaner vor Ort gewesen. Zudem hätten die Projektverantwortlichen des GMW zu einer früheren Auflösung des Pachtvertrags noch vor dem 31. Dezember gedrängt. „Dies wirft kein gutes Licht auf die Verantwortlichen bei Stadt und Verwaltung“, so Becker.
Eine Fortführung des Bades hält er langfristig für „finanziell nicht stemmbar“ und ist daher auch gegen zusätzliche Mitgliedsbeiträge. Letztendlich sei „ein funktionierendes, ehrenamtliches Projekt aufgrund von jahrzehntelangem Missmanagement und fehlenden politischen Willenserklärungen gescheitert“, so Becker abschließend.