„Frieden ist kein Selbstläufer“

Zum Volkstrauertag fand Heiner Fragemann mahnende Worte.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Die Notwendigkeit einer wachen Erinnerungskultur betonte Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) anlässlich der Feierstunde zum Volkstrauertag. Bei einer Kranzniederlegung am Mahnmal Ehrenhain hatten sich am 19. November Bürger, Parteien und Institutionen versammelt.

„Wir müssen uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, was war, wie es unseren Großeltern und Eltern ergangen ist und was aus uns, unseren Kindern und Enkeln werden kann, wenn wir nicht in der Lage sind, den Frieden zu bewahren“, sagte Fragemann. Frieden sei kein Selbstläufer, sondern benötige das Engagement der Gesellschaft, erklärte der Bezirksbürgermeister. Kaplan Alhard-Mauritz Snethlage von der Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen verwies in seiner Rede auf die Bedeutung des Volkstrauertags für die Erinnerung an die Toten beider Weltkriege und an die Ermordeten des Terrorregimes während der NS-Zeit. „Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren, oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde“, sagte der Kaplan. Snethlage schloss alle Opfer von Gewalt und Krieg in sein Gebet ein.

Zu den Feierlichkeiten am Volkstrauertag hatte die Vohwinkeler Bezirksvertretung eingeladen und die Gedenkstunde zusammen mit dem Bürgerverein organisiert. Musikalisch umrahmt wurde diese vom Bläserchor der Freien Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel unter der Leitung von Steffen Huser sowie vom Männerchor Sonnborn/Vohwinkel und dem MGV Alemannia Vohwinkel unter der Leitung von Michael Pfeiffer. Am Volkstrauertag beteiligten sich zudem Mitglieder des Stadtrats, der Vohwinkeler Ortsverband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderter und Rentner (VdK), der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie die Freiwillige Feuerwehr Vohwinkel, die Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine und die Aktion V.

Rechtzeitig vor der Gedenkveranstaltung hatte es für das abgebaute Holzkreuz an der oberen Ehrenhainstraße Ersatz gegeben. Bei dem drei Meter hohen Kreuz handelt es sich um ein Provisorium. Die kleinere Variante ist von den städtischen Schreinern aus dem Bereich Spielplatzsanierung angefertigt worden. Im nächsten Jahr soll mit neuem Budget eine dauerhafte Lösung gefunden werden. „Ich bin sehr froh darüber, dass die Stadt so schnell reagiert hat und es damit einen würdigen Ort des Gedenkens gibt“, sagte Heiner Fragemann beim Volkstrauertag.