Gemeindefest: Integration geht auch durch den Magen
Der Türkisch-Islamische Kulturverein stellt sich vor.
Vohwinkel. Es ist ein buntes Meer an Köstlichkeiten: Schafskäse, Petersilie, Spinat, Kartoffeln, Hackfleisch im „Zigarettenteig-Mantel“, getrocknete Aubergine mit Reisfüllung, gefüllte Weinblätter („Sarma“) oder die klebrige Süßspeise „Baklava“. Auch in diesem Jahr durften türkische Spezialitäten anlässlich des achten Gemeindefestes des Diyanet Türkisch-Islamischen Kulturvereins nicht fehlen.
Dabei wurde erneut auf Offenheit und Austausch gesetzt: „Die Moschee ist ein Ort des Dialogs und der Integration. Wir möchten Neugierde wecken und Hemmschwellen abbauen“, betont der Vorsitzende des Vereins Mehmet Güldali. „Das Problem liegt meist in der Unbekanntheit. So ein Gemeindefest ist ein guter Weg, um Ängste abzubauen“, erläutert Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann. Jedes Jahr habe er den Weg in Richtung Spitzwegstraße angetreten, um zur Begegnung beizutragen.
Von Samstag bis Montag wurde gefeiert: Ein Clown und Kinderspiele sorgten für Abwechslung, im Anbau der Moschee konnten bei Vereinsmitglied Fatma Bostanoglu handgemachte Tücher und Tischdeckchen in sämtlichen Variationen erworben werden.
Ungewohnt kleben Reis und Gries an den Zähnen, es duftet nach frisch gebackenen „Icli Köfte“ (mit Hackfleisch gefüllte Bulgurklöße), genüsslich verzehren Gäste mit Salat gefüllte „Lahmacun“ (auch türkische Pizza genannt), ungewohnte Würze berührt gerade bei scharfen Saucen die Geschmacksknospen und erweitert den Horizont. Es gab eine Tombola mit 300 Losen und ebenso vielen Gewinnen. Das probierte Bezirksbürgermeister Fragemann kurzerhand aus, der gleich einen Haar-Glätter kassierte. Bei Tee und Kaffee wurde geplaudert und gelacht.
Auch Besucherin Leyla Türk nahm das Kulturangebot unter freiem Himmel gerne an: „Ich war hier noch nie und wollte den Verein einfach einmal kennenlernen. Das ist ein nettes Beisammensein — sehr herzlich“, sagte sie. Auch Arif Izgi, Vorsitzender des Integrationsausschusses, war mit von der Partie. „Natürlich werden wir auch weiterhin unsere Türen öffnen“, so Güldali.