Kaufland-Pläne kommen in Vohwinkel gut an

Kaiserstraße: Investition wird als Chance gesehen.

Foto: Andreas Fischer

Vohwinkel. Auf ein durchaus positives Echo stößt die geplante Kaufland-Ansiedlung im ehemaligen Gebhard-Gebäude an der Kaiserstraße. Viele Vohwinkeler sehen in der Investition eine große Chance für das Stadtteilzentrum. Wie berichtet hat die Clees-Gruppe mit der Supermarktkette einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen. Die Vohwinkeler Filiale soll über eine Nutzfläche von 4000 Quadratmetern verfügen und Ende des nächsten Jahres eröffnet werden. Am WZ-Mobil wünschen sich die Bürger aber neben dem Supermarkt noch weitere Angebote.

„Geschäfte für Kleidung wären schön“, sagt etwa Svetlana Nikeforov. Für die Vohwinkelerin ist es wichtig, dass der Stadtteil konkurrenzfähig bleibt. „Wenn nichts passiert, fallen wir zurück“, befürchtet sie.

Das sieht Erwin Krüger ähnlich: „Ich finde es gut, dass jemand den Mut hat, hier zu investieren“, lautet seine Meinung. Auch die geplante Entwicklung am Lienhardplatz (Kasten rechts) begrüßt er ausdrücklich. Mit der langen Vorgeschichte des Projekts ist der ehemalige Bezirksvorsteher im Stadtteil, Hans Georg Heldmann, bestens vertraut. „Seit den 1980er Jahren wartet Vohwinkel auf eine vernünftige Randbebauung des Lienhardplatzes“, betont er. Für ihn bedeutet die jetzige Planung eine einmalige Chance. „Dadurch gewinnt nicht nur Vohwinkel, sondern auch die Gesamtstadt.“

Bezüglich der Kaufland-Ansiedlung gibt es aber auch kritische Stimmen. „Wir haben schon genug Supermärkte im Stadtteil und die reichen völlig aus“, sagt beispielsweise Angelika Mischalle. Sie fände im Gebhard-Gebäude Angebote für junge Menschen sinnvoller.

Hassan Zenk, Besitzer des Bosporus-Grill, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, ist ratlos: „Seit 1987 habe ich den Grill und nun habe ich vor sechs Monaten einfach die Kündigung erhalten. Vor fünf Jahren habe ich erst umgebaut. Ich werde einen neuen Grill auf der anderen Straßenseite eröffnen, aber dafür muss ich jetzt wieder umbauen. Ich weiß nicht, wie ich das finanzieren soll. Außerdem kommen sowieso immer weniger Kunden.“

Sein Bruder Salih Zenk kennt den Grund: „Hier in Vohwinkel ist die Arbeitslosigkeit hoch. Die Leute gehen zu Aldi, Kaufpark oder Lidl, da braucht man nicht noch Kaufland. In dem Komplex sollte ein Einkaufszentrum beispielsweise mit Kleidung und Sportartikeln untergebracht werden, damit die Vohwinkeler nicht immer nach Elberfeld müssen. Außerdem wird es hier ein Verkehrschaos geben, denn bereits heute ist in der Kaiserstraße jeden Tag Stau.“

Bayran Genc meint: „Wenn hier etwas Neues entsteht, sind auch mehr Menschen unterwegs und es ist mehr los. Ich finde das gut.“