Lapis-Parkplatz: Der Schotterboden bleibt
Auf dem Gelände des ehemaligen Lapis-Saals kann nach dem Abriss der Brandruine geparkt werden – gegen Gebühr.
Vohwinkel. Auf geteiltes Echo stößt im Stadtteil die neue Parkfläche auf dem Gelände des ehemaligen Lapis- Saals. Im Eiltempo hat Investor Wolfgang Feldt nach dem Abriss der Brandruine dort knapp 30Stellplätze eingerichtet.
Mit günstigen Tarifen will er trotz der kostenlosen Konkurrenz im Stadtteil Kunden locken und setzt zudem auf eine Beteiligung der Vohwinkeler Geschäfte an einer Parkgemeinschaft. Dafür gibt es bereits erstes Interesse.
Doch das weiterhin baustellenähnliche Erscheinungsbild der zentralen Fläche direkt neben dem Rathaus stößt bei der Vohwinkeler Politik auch auf Kritik. Wolfgang Feldt will zwar noch einige Korrekturen vornehmen, größere Maßnahmen, etwa für den Bodenbelag, plant er jedoch nicht. "Wir müssen beim Mauerwerk noch eine optische Lösung finden, damit das Ganze nicht so nach Trümmerlandschaft aussieht", erklärt der Chef der Feldt und Jädtke Parkhaus GmbH.
Außerdem seien die Parkmarkierungen bisher ein Provisorium. Bleiben wird es jedoch beim bisherigen Schotterboden. "Eine Versiegelung der Fläche mit einer Asphaltschicht ist derzeit aus Kostengründen nicht machbar", sagt Wolfgang Feldt. Es müsse nach seiner Aussage erst geprüft werden, wie das neue Parkangebot bei den Vohwinkelern überhaupt ankomme.
Offen ist außerdem noch die Resonanz auf die vorgesehene Parkgemeinschaft. Dabei beteiligen sich die Einzelhändler an den Parkgebühren und erstatten sie ihren Kunden ab einem bestimmten Einkaufswert teilweise oder ganz.
Die Inhaberin der nahe gelegene Falken Apotheke, Sabine Schmitz-Urban, hält das für eine gute Idee. "Parkraum ist in unserem direkten Umfeld Mangelware und das wäre für unsere Kunden doch eine gute Sache", findet sie. Auch Volker Finke, Geschäftsführer der Metzgerei Kocherscheidt begrüßt die zusätzlichen Stellflächen. Eine finanzielle Beteiligung daran kommt für ihn jedoch nicht in Frage. "Wir haben ja bereits fünf eigene Kundenparkplätze hinter unserem Geschäft geschaffen", erläutert er. Nicht wirklich freuen über den Abriss der ungeliebten Lapis- Saal-Ruine kann sich derweil die Vohinkeler Politik.
"Natürlich ist es so besser als vorher, aber meine Begeisterung hält sich in Grenzen", sagt Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann mit Blick auf den schmutzig-braunen Schotterbelag. Auch die ausgedehnten gebührenpflichtigen Parkzeiten einschließlich der Sonntage sind ihm ein Dorn im Auge. Und der Hinweis "Auch Schwerbehinderte müssen einen Parkschein ziehen" missfällt dem Bezirksbürgermeister ebenfalls. "Da müssten natürlich Ausnahmen her", fordert Fragemann. "Hier handelt es sich eben um eine private Fläche, und wir können keine Freiparkzeiten anbieten", verteidigt sich Wolfgang Feldt. Dafür gebe es genügend öffentliche Plätze.
Weniger kontrovers dürfte dagegen das Vorhaben des Investors sein, der angrenzenden Gaststädte "Alter Kaiser" einen Teil der Fläche für eine Nutzung mit Außengastronomie anzubieten. Darüber wird derzeit noch verhandelt.