Protest gegen Halteverbot an der Essener Straße
Beim Ortstermin am Freitag soll versucht werden, einen Kompromiss zu finden.
Vohwinkel. Verkehrssicherheit contra Parkplätze: Nach der Einführung der Halteverbotsregelung an der Essener Straße beklagt die Spedition Wolzenburg den Wegfall der Stellflächen für ihre Angestellten. In der Vergangenheit war es vor allem wegen parkender Lastwagen zu Problemen bei der Begegnung von Fahrzeugen gekommen. Dabei hatte es durch gewagte Ausweichmanöver einige Blechschäden gegeben. Die Verwaltung schlug daher die Einrichtung mehrerer Halteverbotszonen vor.
Die in der vergangenen Sitzung der Vohwinkeler Bezirksvertretung getroffene Entscheidung stößt bei der Wilhelm Wolzenburg GmbH allerdings auf Kritik. Die Geschäftsführung hält ein Halteverbot für den Schwerverkehr für ausreichend. "Natürlich gab es in der Vergangenheit Verkehrsprobleme, und es bestand sicherlich Handlungsbedarf", räumt Jochen Wolzenburg ein. Mit der jetzigen Regelung seien Verwaltung und Politik seiner Meinung nach aber deutlich über das Ziel hinausgeschossen.
"Unsere Mitarbeiter und Kunden wissen jetzt nicht mehr, wo sie parken sollen", sagt der Firmenchef und verweist auf das ebenfalls vorhandene Halteverbot in der angrenzenden Industriestraße. Derzeit drängen sich die Fahrzeuge auf dem Speditionshof und behindern die ein- und ausfahrenden Lastwagen. "Das kann kein Dauerzustand sein", so Wolzenburg. Solange auf der Straße einseitig Privatwagen parken, sei die Straße breit genug, ergänzt er.
Das sieht man bei der Verwaltung anders. "Wir haben nun mal die Aufgabe, für Verkehrssicherheit zu sorgen", erklärt Ulrike Schmidt-Kessler vom Presseamt der Stadt. Gerade bei der in einem Industriegebiet wahrscheinlichen Begegnung von Schwerverkehr könne es durch parkende Autos eng werden. "Dabei wurde in der Vergangenheit auch auf den Bürgersteig ausgewichen, was eine Gefährdung der Fußgänger dargestellt", so Schmidt-Kessler.
Immerhin soll nun ein erneuter Ortstermin Ende der Woche klären, ob auch eine Kompromisslösung möglich ist. Dafür will sich auch die Vohwinkeler Politik einsetzen. "Das Problem war vorhersehbar", erklärt Thomas Schulz von der CDU Fraktion. Er hatte bereits in der letzten Bezirksvertretung auf die mögliche Parkplatznot hingewiesen. Gleichwohl hatten auch die Christdemokraten für das Halteverbot gestimmt. "Vielleicht könnte man ja zumindest für private Fahrzeuge einen Teil des Halteverbots rückgängig machen", so Schulz. So sieht es auch Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann. "Ich bin sicher, dass wir eine Lösung finden, die allen Seiten gerecht wird", so der SPD-Politiker.