Mehr „Grün“ für Vohwinkel

Sonnenwarte und Baumwipfelpfad sollen in ferner Zukunft Touristen locken.

Vohwinkel. Spannende Anziehungspunkte für Touristen statt Industriebrachen, wissenschaftliche Projekte anstelle von Müllentsorgung — so könnte er aussehen der „Zukunftspark Grüne Meile“ im Wuppertaler Westen. Auf einer Fläche von 250 Hektar möchte der gleichnamige Verein freizeitwirtschaftliche und für die Umwelt nachhaltige Nutzungskonzepte entwickeln.

Einbezogen werden sollen unter anderem die ehemalige Deponie Lüntenbeck, der Steinbruch Schickenberg, der Bahnhof Lüntenbeck und das angrenzende Waldgebiet. Neu ist die Idee nicht. Bereits vor fünf Jahren wurden der Verein gegründet und die Ziele der „Grünen Meile“ formuliert.

Mittlerweile ist das Großprojekt nicht mehr so umfangreich. Die ursprünglich geplante Ansiedlung von Unternehmen aus dem Bereich der Umwelttechnologie am Varresbecker Bahnhof wurde zurückgestellt. Auch der Kostenrahmen liegt mit 2,6 Millionen Euro nur noch bei einem Viertel der zunächst veranschlagten Summe. Das Geld soll vor allem durch Fördermittel von Land, Bund und EU aufgebracht werden. Nach wie vor dürfte die Realisierung des Vorhabens aber Jahre dauern.

Immerhin hat die Stadt jetzt einen Grundsatzbeschluss über die Umsetzung des Konzepts vorgelegt, der morgen in der Sitzung der Vohwinkeler Bezirksvertretung diskutiert wird. Für den Verein ein wichtiger Schritt. „Endlich können wir mit den Planungen beginnen“, sagt Vorsitzender Klaus Danielzig. Nach seiner Auffassung gibt es für das im Moment kaum genutzte Areal ein enormes Potenzial.

So sieht es auch die Stadt, die das Projekt nach ihren Möglichkeiten unterstützen möchte. Eine finanzielle Beteiligung werde es definitiv nicht geben, heißt es seitens der Verwaltung. Alle Beteiligten sind dennoch optimistisch, dass die Ziele der „Grünen Meile“ nach und nach realisierbar sind.

Dazu gehört eine Sonnenwarte auf der versiegelten Deponie Lüntenbeck. In einem Holzkreis sollen wie in Stonehenge der Lauf der Sonne und des Monds gemessen werden. Auf den ehemaligen Bahnsteigen des Bahnhofs Lüntenbeck ist ein Informations- und Besucherzentrum mit Biergarten und Übernachtungsmöglichkeiten geplant.

Nordwestlich davon soll im Waldgebiet ein Baumwipfelpfad errichtet werden, der als landesweit eine der ersten Anlagen dieser Art für Touristen interessant sein könnte. Als weiteres Standbein ist eine Aussichtsplattform am Steinbruch Schickenberg vorgesehen. Dort ist eine der größten Uhu-Populationen in Deutschland entstanden.