Nach dem Kellereinsturz: Anwohnerin erhebt schwere Vorwürfe
Eine Ex-Anwohnerin des evakuierten Hauses an der Haeseler Straße sagt: "Keiner hat sich gekümmert." So blieb unter anderem ein Wasserschaden ein Jahr lang von der Hausverwaltung unbeachtet.
Vohwinkel. Neue Details zum maroden Haus Nummer 95 an der Haeseler Straße in Vohwinkel: Wie berichtet, hatte dort am Mittwochabend der Kellerboden nachgegeben. Bewohner des angrenzenden Nachbarhauses Nummer 97 mussten evakuiert werden. Jetzt bestätigt sich die Befürchtung, dass auch dieses Haus nicht mehr sicher ist und wohl noch länger unbewohnbar bleibt.
Das ist jedenfalls das Ergebnis eines Ortstermins, an dem die städtische Bauaufsicht, Statiker und die zuständige Hausverwaltung am Donnerstag teilnahmen. Freitag früh sind Sicherungsarbeiten am laut Feuerwehr "nicht akut einsturzgefährdeten" Gebäude geplant.
Währendessen erhebt eine ehemalige Anwohnerin Vorwürfe: Die zuständige Hausverwaltung habe sich nicht um die beiden Gebäude gekümmert. Angekündigte Reparaturen seien nicht ausgeführt worden. "Wir hatten einen Wasserschaden bei uns in der Wohnung, der wurde über ein Jahr lang nicht behoben", sagt Sylvia May. Auch beschädigte Kellerfenster seien trotz mehrfacher Beschwerde nie repariert worden. Die Folge laut Sylvia May: "Wir konnten nicht richtig heizen, haben deswegen auch die Miete gekürzt. Aber nicht mal darauf hat jemand reagiert." Nachbarin Petra Prosch: "Die Häuser sehen schon lange verkommen aus."
Die Hausverwaltung der betroffenen Gebäude wollte sich gegenüber der WZ nicht äußern, zeigt sich laut Presseamt der Stadt Wuppertal aber "engagiert". So habe die Firma, die auch weitere Gebäude in Wuppertal verwaltet, der evakuierten Familie bereits Hilfe bei der Suche nach einer neuen Wohnung angeboten.
Es bleibt die Frage, ob ein Rohrbruch, von dem mehrere Anwohner der Stadt berichtet haben sollen, in oder unter dem Haus von der Hausverwaltung ignoriert wurde. Hintergrund: Als Ursache für das Wegbrechen des Kellers in Haus Nummer 95 ist laut Stadt die Unterspülung des Bodens wahrscheinlich. Ob Regenwasser oder jener angebliche Rohrbruch Schuld ist, bleibt vorerst unklar.
Fakt ist: Die Stadtwerke haben mittlerweile jede Wasserzufuhr zum betroffenen Haus abgestellt. Sylvia May ist das mittlerweile egal. Sie ist froh, dass sie schon im Januar weggezogen ist: "Sonst wäre ich jetzt obdachlos."