Vohwinkel: Neuer Ärger an der Lessingstraße
Der Investor hat neue Pläne vorgelegt. Anwohner sehen darin aber kaum Veränderungen.
Vohwinkel. Das Bauvorhaben Lessingstraße geht in die nächste Runde. Nach massiven Protesten wurden die Pläne überarbeitet. Sie sollen kommende Woche vorgestellt werden (Kasten rechts). Das Vorhaben im Vohwinkeler Dichterviertel war vor allem durch die Vergrößerung von 30 auf 84 Wohneinheiten in die Kritik geraten.
Im Stadtentwicklungsausschuss wurde der entsprechende Offenlegungsbeschluss auf Wunsch des Investors von der Tagesordnung genommen. Dadurch verlagert sich das Verfahren in die zweite Jahreshälfte. Die neuen Pläne sehen zwischen 60 und 70 Wohneinheiten und eine Bauweise von dreieinhalb Geschossen vor. Die Meinungen dazu sind geteilt.
„Wir sehen auf dem neuen Bebauungsplan keine oder nur minimale Veränderungen“, sagt Anwohnerin Bettina Stieglitz. Sie zeigt sich enttäuscht von der Entwicklung und kritisiert die ihrer Meinung nach weiterhin „zu massive Bauweise“. Dazu gehört für die Mitgründerin einer Bürgerinitiative gegen das geplante Projekt auch die Geschosshöhe.
Diese sei nicht an die umliegenden Häuser angepasst. Zudem wird von Bettina Stieglitz und vielen Nachbarn eine starke Zunahme des Verkehrs befürchtet. Aus dem Dichterviertel gibt es aber auch positive Stimmen zu den Plänen.
„Hier entsteht bezahlbarer Wohnraum für junge Familien und der fehlt in Vohwinkel“, sagt Anwohner Christian Rumpf. Er begrüßt das Vorhaben deshalb ausdrücklich. „Es könnte ja auch eine Spedition gebaut werden, was für viel mehr Probleme sorgen würde“, findet Rumpf.
Für einen Interessensausgleich will die Vohwinkeler Politik sorgen. Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) sieht eine Wohnbebauung an dieser Stelle grundsätzlich positiv. Allerdings gibt es für ihn auch bei den neuen Plänen Nachbesserungsbedarf. Fragemann: „Die Zahl der Wohneinheiten ist immer noch sehr hoch.“
Investor Vladislav Berg vom Unternehmen Berg Immobilien hofft immer noch auf eine einvernehmliche Lösung mit den Anwohnern. Er weist allerdings auch darauf hin, dass das Projekt für ihn und seine Firma wirtschaftlich bleiben müsse.