Welpe Luke ist der Star bei den Schülern

Der Doppel-Doodle ist erst zwölf Wochen alt und wird bald als Schulhund eingesetzt. Bereits jetzt zaubert er den Kindern ein Lächeln ins Gesicht.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Er hat die Herzen von Schülern und Lehrern im Sturm erobert. Wenn Luke an der Pina-Bausch-Gesamtschule Vohwinkel unterwegs ist, sind ihm jede Menge Streicheinheiten gewiss. Der zwölf Wochen alte „Doppel-Doodle“ (Goldendoodle/Labradordoodle) soll langfristig zum Schulhund ausgebildet werden. Derzeit gewöhnt er sich an seine neue Umgebung an der Pina. Außerdem besucht das verspielte Fellknäuel die Welpenschule. Frauchen Teresa Glose ist bisher zufrieden mit den Fortschritten ihres gerade mal 20 Zentimeter großen Schützlings. Dieser zeigt sich äußerst aufgeweckt und neugierig. Luke muss zwar noch viel lernen, zaubert aber jetzt schon ein Lächeln auf alle Gesichter. Gerade bei den jüngeren Schülern ist er der absolute Star.

„Die haben ihn schon total super aufgenommen“, erzählt Lehrerin Teresa Glose. Sie hatte die Idee zum Schulhund und stellte das Konzept in der Schulkonferenz vor. Hier gab es ebenfalls viel Zustimmung. Die Biologie- und Mathematiklehrerin ist offiziell Halterin von Luke. Dieser verbringt mit seinem Frauchen den Tag in der Schule und begleitet sie auch in den Unterricht. Damit erfüllt er als Schulhund ganz offiziell einen pädagogischen Auftrag. „Tiere haben nachweislich einen positiven Einfluss auf das soziale und emotionale Verhalten von Kindern“, erläutert Teresa Glose. Dadurch würden Miteinander und Einfühlungsvermögen gestärkt. „Hunde sind außerdem unvoreingenommen und sorgen für eine entspannte Atmosphäre“, sagt Glose. „Sie merken sogar, wenn jemand traurig ist“, ergänzt die Lehrerin. Beim Streicheln entstehen dann sogenannte „Kuschelhormone“, die Trübsal schnell vertreiben.

Auch Schulleiter Jörg Merbecks hat Luke schon ins Herz geschlossen. „Außer dem sozial-integrativen Aspekt lernen die Schüler im Umgang mit ihm außerdem Regeln, an die sie sich halten müssen“, sagt Merbecks. Dazu gehört, dass den kleinen Vierbeiner nicht alle gleichzeitig streicheln oder mit Namen ansprechen dürfen. Das würde Luke überfordern und für eine Reizüberflutung sorgen. Schließlich ist er noch ein Hundebaby und braucht seine Ruhe. Die meiste Zeit des Tages verschläft er derzeit in seiner Box. Daher müssen die Schüler Rücksicht nehmen und sich in Gegenwart von Luke möglichst ruhig verhalten. Auch Müll darf nicht einfach auf dem Boden liegen, da dieser den Magen des neuen Schulhundes verderben könnte. „Die Schüler machen schon ganz toll mit und räumen regelmäßig die Klasse auf“, freut sich Teresa Glose. „Wir wollen, dass sich Luke bei uns wohlfühlt“, erzählt die elfjährige Alessa. Sie findet es gut, dass es durch Luke im Unterricht deutlich leiser geworden ist. Auch Arno (11) hat sich schon mit dem Welpen angefreundet. „Der ist total süß“, findet er.

Für seine künftige Aufgabe hat Luke noch einen langen Lernprozess vor sich. Er wird gerade sozialisiert und muss seine Rangordnung akzeptieren. Auch Busfahren und die Benutzung des Aufzugs wollen erprobt sein. All das klappt schon sehr gut und wird mit manchem Leckerli belohnt. „Luke ist selbstbewusst und hat keine Angst vor Menschen, was ein großer Vorteil ist“, sagt Teresa Glose. Später sollen noch ein Wesenstest und weitere Module für die Schulhundausbildung folgen. Dazu gehört, dass Luke auch in stressigen und lauten Situationen die Ruhe bewahren muss. Bis zum Abschluss der Ausbildung wird es aber noch etwas dauern. Dann dürfte Luke mit knapp einem halben Meter mehr als doppelt so groß sein wie im Moment. Mit seinem Hundeblick hat er auch schon im Kollegium viele Fans. „Der ist unglaublich niedlich“, sagt Französischlehrerin Claudia Glase. Mit dieser Meinung dürfte sie nicht allein sein. Bei allem Zuspruch muss der Unterricht aber weiter normal ablaufen können, ohne das Luke im Mittelpunkt steht. Das ist derzeit kein Problem. Schließlich braucht Luke nicht nur viele Streicheinheiten, sondern auch sein regelmäßiges Nickerchen. „Dann vergessen die Kinder auch schon mal, dass er da ist“, berichtet Glose.