Wuppertaler kämpfen für Kita Düssel

1600 Unterschriften gesammelt, rund die Hälfte aus Wuppertal.

Dornap. Am Donnerstag übergaben die Wülfrather mehr als 1600 Unterschriften an ihre Bürgermeisterin Barbara Lorenz-Allendorf. Damit setzen sie sich für die katholische und die evangelische Kita in Düssel ein, für die die Stadt Wülfrath nicht mehr länger alleine aufkommen will. Das Argument: 36 der insgesamt 75 Plätze in den Kitas werden von Wuppertaler Kindern genutzt.

Wie berichtet, war die für geplante Unterschriftenübergabe bei Oberbürgermeister Peter Jung geplatzt - er sah sich nicht als richtiger Adressat des Protestes. Außerdem sei zu dem Thema alles gesagt. Rund 200 Kinder aus anderen Kommunen besuchten Wuppertaler Kitas. Rechne man die Kita-Plätze der Kommunen gegeneinander auf, würde daraus ein landesweites Karussell entstehen. Den Wülfrathern stehe aber der Klageweg offen, so die Argumentation Wuppertals.

"Die Leute können nicht verstehen, dass sich der Wuppertaler Bürgermeister nicht für die Belange von Wuppertaler Eltern und Kindern einsetzt", sagt Kita-Aktivist Dieter Grävingholt. Mehr als die Hälfte der Unterschriften haben Wuppertaler geleistet. Dass dies bei den Überlegungen Jungs offenbar bedeutungslos ist, sorgt unter den Familien im Umfeld der Kindergärten für Zorn.

"Wir sind Gemeinde" steht auf einem Schild, das ein Kind hoch hält. "Kinder kennen keine Grenzen", ist auf Schildern und Buttons zu lesen. Bürgermeisterin Lorenz-Allendorff mag diesen Spruch. "Der trifft die Situation doch bestens", sagt sie. Sie nimmt die Unterschriften-Übergabe zum Anlass, noch einmal mit Peter Jung ins Gespräch zu kommen".

Gegenüber der WZ sagt sie, dass eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Kostenverteilung möglich sei. "Die würde auch das Land befürworten. Der Gesetzgeber lässt so etwas zu." Sie verweist darauf, dass Land und Bezirksregierung Gespräche zwischen den Städten anmahnen. Ihr Wunsch: "Dass Wuppertals OB seine betonartige Haltung ablegt und endlich an einer Lösung mitwirkt."