Protest am Ludgerweg geht weiter
Die Stadt ist gegen die südliche Erschließung der 90-Häuser-Siedlung.
Vohwinkel. Für eine südliche Erschließung beim Bauvorhaben oberhalb der Siedlung Westpark hat sich die Vohwinkeler Bezirksvertretung in ihrer Sitzung am Mittwoch erneut ausgesprochen. Die Politiker widersprachen damit der Auffassung der Verwaltung, die im Aufstellungs- und Offenlegungsbeschluss eine rückwärtige Anbindung ablehnt.
Die Stadt begründet dies mit einem nicht vertretbaren Eingriff in den Naturraum sowie den Kosten. Die alleinige Zuwegung über den Ludgerweg hatte bei Anwohnern bereits massive Proteste ausgelöst. Im vollbesetzten Zuschauerraum machten die Bürger ihrem Ärger erneut Luft: "Für uns ist bei der Belastung das Ende der Fahnenstange erreicht", erklärte eine Zuhörerin.
Doch auch die Politik will sich mit der Argumentation der Verwaltung nicht zufrieden geben. "Die Begründung erscheint uns hier doch etwas dünn", gab Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann zu bedenken. So stünden die ökologischen Bedenken bei der Erschließung im Widerspruch zur angestrebten Bebauung des Gebietes mit mehr als 90Häusern. Vor allem befürchten die Bezirksvertreter, die das Bauprojekt an sich mehrheitlich begrüßen, dass Grundstücke ohne südliche Anbindung nur schwer zu vermitteln sind.
Eine Rolle spielt die Nähe zur Autobahn, die durch das Straßennetz nur mit einen größeren Umweg zu erreichen ist. "Wir haben hier die einmalige Chance, die verkehrliche Situation für die nächsten zehn Jahre positiv zu beeinflussen und eine gute Lösung für alle zu schaffen", betonte CDU-Fraktionssprecher Moritz Iseke. Damit stieß er auf breite Zustimmung. Mit Hinweis auf die südliche Erschließung stimmten CDU und SPD dem Aufstellungsbeschluss zu. Dagegen votierten die Grünen. Sie sprachen sich gegen eine Versiegelung von Freiflächen angesichts der großen Leerstände im Stadtgebiet aus.
Für den Offenlegungs- und Aufstellungsbeschluss kann die BV lediglich eine Empfehlung abgeben. Eine Entscheidung fällt am 26. August im Ausschuss für Bauplanung. Während der Offenlegungsphase sind weiter Stellungnahmen der Bürger möglich.