Überschwemmungen Starkregen in Wuppertal - Decke bei Netto stürzt ein (mit Video)
Update | Wuppertal · In mehreren Stadtteilen musste die Feuerwehr am Montagabend Keller auspumpen. In einem Discounter in Vohwinkel stürzte eine Decke ein.
Am Montagabend kam es in den Wuppertaler Stadtteilen Elberfeld, Barmen und Vohwinkel zu starken Regenfällen. Dies führte zu Überschwemmungen in mehreren Straßen und zu vollgelaufenen Kellern, vor allem entlang der Talachse, teilte die Feuerwehr auf WZ-Nachfrage mit. Sie musste zu neun wetterbedingten Einsätzen ausrücken. Besonders stark betroffen waren die Bahnstraße und die Siegfriedstraße. Im Stadtgebiet kam es zu vereinzelten Sperrungen.
An der Kaiserstraße in Vohwinkel sorgten die massiven Niederschläge dafür, dass Teile der Decke einer Netto-Filiale einstürzten. Wie eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag mitteilte, sei Wasser in das Geschäft gelaufen und habe eine Abhangdecke durchnässt. Das Wasser habe jedoch durch die Feuerwehr zügig abgepumpt werden können. Die Mitarbeiter und Kunden konnten die Filiale normal verlassen. Seit Dienstagmittag sei die Filiale zudem wieder geöffnet, so die Sprecherin.
Für den Deutschen Wetterdienst (DWD) war der Regen vom Montag zwar untypisch, aber dennoch kein Extremwetterereignis. Der Regen entstand durch eine warme, labile Luftmasse, erklärt David Bötzel, Meteorologe beim DWD. „Dadurch gab es Schauer und einzelne Gewitter in einem schmalen Streifen über Nordrhein-Westfalen.“ Diese warme Luft sei für Ende Oktober eher ungewöhnlich. Ein Starkregen wurde per Definition nicht gemessen: Er beginnt bei 15 Litern Regen pro Stunde, die Wetterstationen nahe Wuppertal zeichneten zwischen 20 und 21 Uhr als Maximum acht beziehungsweise zwölf Liter auf. „Das ist ein sehr kräftiger Regen und wir können nicht ausschließen, dass es punktuell auch ein Starkregen war“, sagt David Bötzel. In der Wuppertaler Wetterstation Buchenhofen kamen am Dienstagmorgen 11 Liter Regenwasser der vergangenen 24 Stunden zusammen.
Die Stadtverwaltung habe keine besonderen Maßnahmen ergriffen, berichtet Sprecherin Ulrike Schmidt-Keßler. „Das war ein starker Regen, aber mehr auch nicht.“ Er sei nicht zu vergleichen mit dem Starkregen im Jahr 2018 oder dem Hochwasser im Juli 2021, die deutlich größere Schäden und mehr Hilfseinsätze verursachten. „Es hat nur ein Mal stark geregnet, nicht tagelang.“ Dadurch konnten Wupper und Boden noch ausreichend Wasser aufnehmen. Solche stärkeren Regenfälle würden in Zukunft häufiger vorkommen.
Der Wupperverband wies in seinem Hochwasserportal vorab auf die erwarteten Niederschläge hin. „Die Pegelstände der Gewässer sowie die Stauinhalte der Talsperren befinden sich aktuell auf einem eher niedrigen Niveau und können so die Regenmengen aufnehmen“, sagt Sprecherin Susanne Fischer. Am Pegel Kluserbrücke wurde ein Abfluss von 21,4 Kubikmetern pro Sekunde gemessen, die erste Meldestufe wird bei einem Wert von 50 erreicht. Der Anstieg begann um 19 Uhr und erreichte seinen Höhepunkt gegen 20.45 Uhr. Um 22 Uhr wurde wieder ein Abfluss von 9,8 gemessen, „aktuell befinden wir uns wieder auf dem vorherigen Niveau.“ Bedarf zur Anpassung der Talsperrensteuerung habe es nicht gegeben. Dort sei „am Ende eines sehr trockenen Sommerhalbjahres viel Stauraum frei.“