Tarifkonflikt Streik in Wuppertal: Bahnen, Schwebebahn und Busse stehen still

Wuppertal · Am Montag streiken Verdi und die Bahngewerkschaft EVG. Für Pendler und Bahnreisende wird der Tag zur Geduldsprobe. Das große Verkehrschaos auf den Straßen blieb bislang jedoch aus.

Aktuell fahren wegen des Streiks keine Züge.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Aufgrund des erneuten Warnstreiks der Gewerkschaften Verdi und EVG kommt es am Montag, 27. März, auch in Wuppertal zu gravierenden Auswirkungen auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Da alle Beschäftigten der WSW mobil dazu aufgerufen sind, ihre Arbeit niederzulegen, fahren am Montag weder Busse noch Schwebebahnen.

Auch auf den Schienen geht aktuell nichts. Laut einer Sprecherin der Deutschen Bahn fahren derzeit weder Regional- noch Fernzüge. Auch die S-Bahnen stehen still. Da zudem die Stellwerke bestreikt werden, seien private Zugbetreiber ebenfalls gezwungen, ihre Fahrzeuge ruhen zu lassen, heißt es von Seiten der Deutschen Bahn. Ob am Montag gar keine Züge mehr fahren, sei momentan nicht absehbar, so die Sprecherin. Für bestimmte Linien rund um Wuppertal ist allerdings ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. So etwa für die S28 von Wuppertal nach Kaarst, den RE7 von Wuppertal nach Hamm und den RB48 von Wuppertal nach Köln. Detaillierte Informationen über Abfahrtszeiten und Zwischenhalte finden sich auf der Webseite zuginfo.nrw.

Entgegen den ursprünglichen Befürchtungen blieb es auf den Straßen in NRW weitgehend ruhig. Größere Verkehrsstörungen im morgendlichen Berufsverkehr gab es nicht. Der Autoverkehr sei für einen Montagmorgen „sehr ruhig“ angelaufen, sagte ADAC-NRW-Sprecher Thomas Müther. Offensichtlich hätten viele Pendler sich eingestellt und seien im Homeoffice geblieben oder hätten frei genommen. Auch in Wuppertal gab es nach ersten Erkenntnissen kein auffällig erhöhtes Verkehrsaufkommen, teilte ein Sprecher der Polizei mit.

Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.

Die Verhandlungen werden in der dritten Runde vom 27. bis 29. März 2023 in Potsdam fortgesetzt.

Die EVG fordert eine Lohnerhöhung von 650 Euro für alle, alternativ 12 Prozent mehr, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zuvor soll der Stundenlohn in den untersten Lohngruppen auf den gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro angehoben werden. Außerdem sollen Ungerechtigkeiten in der Bezahlung beseitigt werden, etwa, wenn für gleiche Tätigkeiten regional unterschiedliche Löhne gezahlt werden.

(mr)