Tierischer Spaß für die Kleinen
Mit viel Musik und guter Laune präsentiert das Kinder- und Jugendtheater den „Löwen, der nicht schreiben konnte“.
Wuppertal. Zu spanischen Gitarrenklängen singt der Löwe von seiner Liebe zur schönen Löwendame, von Sonnenuntergängen und Küssen. Mit viel Musik wird im Kinder- und Jugendtheater das Stück „Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ nach dem Bilderbuch von Martin Baltscheit unterlegt. Die Inszenierung von Lars Emrich im Berufskolleg Elberfeld richtet sich an die Allerkleinsten, also von etwa drei bis sechs Jahren. Sehr ausführlich wird die Geschichte geschildert, die von der Wiederholung der immer gleichen Szene lebt: Der Löwe, selbst des Schreibens nicht mächtig, bittet ein Tier nach dem anderen um Hilfe. Doch keines erfüllt diese Aufgabe nach seinen Vorstellungen.
Betont werden Dinge, die Kindergartenkinder lieben: Der Mistkäfer würzt den Liebesbrief mit dem „Parfüm“ des Pupses, der Affe versucht, die Trompete verkehrt herum zu blasen, der Mistkäfer hat Radioknöpfe auf seinem Bauch, mit denen er das Musikprogramm verändern kann. „Du wärst jetzt mal der Affe“, läutet Sprecherin Rita Reineke die Geschichte ein.
Und so verwandeln sich die fünf Schauspieler mit wenigen Requisiten in immer neue Tiere. Am besten gefällt den Kindern Barbara Büchmann als Nilpferd im tonnengleichen Umhang (Kostüme: Angelika Dausend). Überhaupt gelingt es Barbara Büchmann sehr schön, mit wenigen Gesten und ihrem Gesichtsausdruck das jeweilige Tier und dessen Stimmung zu verkörpern. Ralph Wörheide stellt den Löwen dar und beeindruckt durch seine hervorragende Stimme und seine Kunstfertigkeit an Saxofon und Trompete. Rita Reineke spielt sehr ausdrucksstark, ist aber häufig schwer zu verstehen. Udo Dülme verteidigt als Mistkäfer vehement seine Mistkugel und Tom Raczko gibt den traurigen Geier.
Laurentiu Tuturuga hat dafür ein sehr deutliches und buntes Bühnenbild geschaffen, das die Plastizität des Bilderbuches aufnimmt. Wichtigen Anteil am Erfolg der Inszenierung hat Stefan Leibold, der für jedes Tier eine ganz eigene Musik erfand.
Die Affen rappen „wie in der Disco“ (wie die Kinder finden), der Mistkäfer hat eine eher monotone Melodie, die Nilpferddame schwelgt in feinen Tönen. Dabei richtet sich der Komponist nach den stimmlichen Gegebenheiten des jeweiligen Schauspielers und schreibt ihnen die Melodie auf den Leib. Und so halten auch die kleinen Besucher die 50 Minuten der Aufführung gut durch, manche tanzen zur Musik auf dem Gang.