Nachruf Trauer in Wuppertal um „Mister Blue Note“

Elberfeld · Der Wuppertaler DJ Michael Heymann ist mit 83 Jahren gestorben. Bekannt wurde er als Diskjockey im „Blue Note“.

Michael Heymann sang einst mit Schlagergrößen wie Roberto Blanco (hier im Hotel Juliana) und holte viele von ihnen auch in die  Elberfeld Diskothek Blue Note.

Foto: Heymann

Er galt alt „Mister Blue Note“ und holte in der Blütezeit der Diskotheken in den 70er- und 80er-Jahren als Diskjockey und Sänger viele bekannte Kollegen in das Tanzlokal an der Elberfelder Klotzbahn. Am Mittwoch ist Michael Heymann im Alter von 83 Jahren im Wuppertaler Helios-Klinikum gestorben. Dort war er kurz zuvor eingeliefert worden, weil sich sein Zustand verschlechtert hatte. 

Anzug, Fliege und Brille, das war das Markenzeichen von Heymann, der insgesamt zwölf Jahre lang Diskjockey im „Blue Note“ war, zunächst bis 1972 und dann noch einmal bis 1987. Sein Metier war der Schlager, dem der gebürtige Leipziger bereits in der ehemaligen DDR frönte. Eine Auslandstournee nutze er 1966, um sich in den Westen abzusetzen. Während seine Hits in der DDR dort aus den Archiven gelöscht wurden,  baute er sich hier eine neue Existenz auf, fand Anstellung beim WDR, wo man zu seinem Geburtstag am 9. August mal eine einstündige Sondersendung mit seinen Liedern brachte.

Im Blue Note war er nicht nur Diskjockey,  sondern auch Mitglied des Blue Note Quartetts, das regelmäßig dort auftrat. So hob sich das Tanzlokal von anderen Elberfelder Diskotheken dieser Zeit wie dem Tiffany oder dem Tropicana ab. Später führte Michael Heymann noch für einige Jahre Heymanns-Tanzstübchen an der Hochstraße. Heute ist dort  die Gaststätte  „Marlene“ untergebracht.

Seine Musiktradition führt heute seine Tochter Vivian Heymann fort, die als Musical-Sängerin begann, heute in vielen Genres zu Hause ist und auch internationale Auftritte hat. red

(Red)