Trauer um plötzlich verstorbenen Handballer aus Sprockhövel

Der Sprockhöveler Handballer starb auf dem Spielfeld. Die Solidarität nicht nur im Kreis der Handball-Vereine ist riesig.

Foto: HCH

Haßlinghausen. Bei dem Meisterschaftsspiel, für das der 30-Jährige Nicolai Popp Mitte März mit seinem Verein HC Haßlinghausen nach Wuppertal fuhr, hatte der sportliche Vergleich gegen die Drittvertretung des Teams CDG/Grün-Weiß Wuppertal schnell keinerlei Bedeutung mehr. In der elften Minute des Kreisligaspiels brach der Kreisläufer auf dem Weg zum Mittellpunkt zusammen und fiel ohne jegliche Fremdeinwirkung um. Auch das schnelle Handeln von eigenen Spielern, gegnerischen Akteuren sowie von der Tribüne heraneilenden Zuschauern, die versucht haben, Erste Hilfe zu leisten und zu reanimieren, half letztlich nichts mehr. Der gelernte Sport- und Fitnesskaufmann verstarb später im Krankenhaus.

In seinem Handballclub, in dem er mit seinem jüngeren Bruder Alexander auf Torejagd ging, löste der Tod des Vollblutsportlers eine Riesentrauer aus. „Für uns ist es momentan nicht einfach in den Alltag, geschweige denn in die Normalität zu finden“, sagt Klaus-Dieter Hiedels, Chef der Haßlinghauser Handballer. An Training war seit dem tragischen Vorfall überhaupt nicht zu denken. „Wir sind momentan einfach sprachlos angesichts der Solidarität, des Zusammenhalts und der Hilfsbereitschaft aller Handballer aus dem Handballkreis Wuppertal /Niederberg“, sagt Hiedels tief betroffen.

Der HCH hat ein Spendenkonto für seinen Spieler, der seit der C-Jugend in Haßlinghausen spielte, eingerichtet. Die Daten finden sich auf der Seite des Vereins, direkt unter einer großen Traueranzeige. Auch das Team CDG / Grün-Weiß, das noch unter den Eindrücken der Ereignisse steht, hat am vergangenen Wochenende mit dem Slogan „In den Farben getrennt - In der Sache geeint“ an ihren Sportkameraden erinnert. Sogar der ranghöchste Club der Region, Zweitligist Bergischer HC, hat ohne zu zögern seine Zusage für ein Benefizspiel gegeben. Alle Einnahmen kommen „Nico“ Popps Verlobter Claudia nebst Tochter Lina zugute.

Aber nicht nur die Profis aus der 2. Bundesliga, auch viele andere Vereine bekunden ihre Anteilnahme und boten Hilfe an. Ebenso Popps Kollegen und Klienten vom Sportcenter Rauental, in dem „Nico“ als Sportlicher Leiter und Trainer tätig war, sind von den Ereignissen tief betroffen. „Ich kenne Nico seit seiner Ausbildung. Wir sind nicht nur Kollegen, wir haben auch ein freundschaftliches Verhältnis gehabt. Hier ist seit einer Woche kein normaler Betrieb mehr möglich“, berichtet Popps Kollege René Radfeld. Der Verlust wiegt schwer. Vor allem für seine Familie. Auch dass Nicolai Popp bei dem gestorben ist, was er so geliebt hat, ist für sie nur ein sehr schwacher Trost.