Wuppertal Uni-Halle: Die Popstars kommen wieder
Nena und Anastacia zählen zu den prominenten Gästen der Uni-Halle. Dort läuft der Betrieb nach der Sanierung wieder an.
Wuppertal. Nena kommt im November nach Wuppertal, Anastacia ist im März zu Gast. Beide wollen die Uni-Halle rocken und den Grifflenberg zu ihrer Bühne machen. „Anastacia ist zum ersten Mal hier. Die Agentur hat eine Nischen-Arena für mehr als 3000 Leute gesucht und da sind wir ins Spiel gekommen“, sagt Frank Herfeld. Für den Hallenmanger ist das ein sicheres Indiz dafür, dass die Stadt mit ihrem Mehrzweck-Bau wieder im Geschäft ist.
Nach der Brandschutz-Sanierung 2013 waren die Buchungen zunächst ausgeblieben. „Bei den Tourneeveranstaltern waren wir vom Schirm. Sie fragen anderthalb Jahre im Voraus an. Und da wir ihnen aufgrund der Bauarbeiten nichts Konkretes anbieten konnten, sind sie weggeblieben“, sagt Herfeld. Statt in Wuppertal hingen die Plakate nun in Düsseldorf und Oberhausen.
Entsprechend schwierig war es, die Uni-Halle nach Abschluss der Arbeiten wieder zu vermarkten. „Der Start war extrem mühselig. Wir haben sehr viele Klinken geputzt und mussten für die ersten Veranstaltungen Sonderkonditionen anbieten.“ Inzwischen hätten die Agenturen allerdings gemerkt, dass sie sich in Wuppertal auf bewährte Partner verlassen könnten. Die Uni-Halle sei bekannt für ihren Service. „Unser Team bekommt immer wieder großes Lob. Manche sagen, das sei antiquiert, darauf zu setzen, doch wir sind davon überzeugt, dass der Kunde genau das schätzt“, erklärt Herfeld.
Die Veranstalter nähmen dafür sogar in Kauf, auf Nebelmaschinen und Pyrotechnik komplett verzichten zu müssen. Denn diese Form von Effekthascherei bleibt auch nach der Sanierung verboten. „Damit stehen wir sehr alleine. Die Künstler kommen nur, weil sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen.“ Bis Juni kommenden Jahres sei die Arena gut gebucht, und nach der Sommerflaute soll es im September weiter gehen.
Wie lange, ist allerdings noch offen, denn die Betriebsgenehmigung läuft erst einmal nur bis 2019. Grund ist die Dachkonstruktion, die einer regelmäßigen Prüfung bedarf. „Das ist oft nur Formsache. Solange baulich nichts im Argen liegt, können wir noch 20 Jahre weiter machen“, sagt Herfeld. Dieses Signal erhofft er sich im nächsten Jahr auch von der Stadtspitze, um langfristig planen zu können. „Denn der Zuspruch der Kunden spricht für sich.“
Für die Uni ist eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung mindestens genauso wichtig. „Die Kapazitäten der Halle reichen für uns schon jetzt nicht mehr aus. Eigentlich bräuchten wir zusätzlich noch eine Sporthalle“, sagt Sprecher Johannes Bunsch.
Die Hochschule nutzt die Arena vor allem für Sportangebote und die Lehrerausbildung. Durch das Wachstum der Uni von 13 500 auf 21 700 Studenten in nur acht Jahren sei die Halle mit 115 Kursen pro Woche mehr als ausgelastet. „Die Sportangebote sind sehr beliebt“, sagt Johannes Bunsch.
Der Vertrag mit der Uni läuft noch 20 Jahre. Sie deckt mit ihrer Miete 44 Prozent der jährlichen Betriebskosten in Höhe von 300 000 Euro. Zusammen mit den Einnahmen aus Veranstaltungen kommen wir auf rund 450 000 Euro im Jahr. Damit sind wir deutlich wirtschaftlicher aufgestellt als beispielsweise die städtischen Bäder“, sagt Frank Herfeld. Für die eine Million Euro Jahresmiete an das Gebäudemanagement gebe es allerdings keine Deckung. Die finanziellen Einbußen durch die Sanierung beziffert der Hallenmanager auf rund 150 000 Euro. Damit sich das nicht wiederhole und auch künftig namhafte Künstler wie Nena und Anastacia die Arena rocken, sei Planungssicherheit entscheidend. „Nur wenn wir wissen, dass es weitergeht, können wir über 2019 hinaus planen.“