Vier Fragen an... Samir Bouaissa vom Wuppertaler Moscheeverein

Herr Bouaissa, der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) gründet an diesem Samstag in der Moschee an der Wittensteinstraße seinen zweiten Landesverband. Was ist der ZMD?

Foto: Uwe Schinkel

Samir Bouaissa: Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) ist eine Dachorganisation von derzeit 28 muslimischen Organisationen und einiger Einzelmitglieder. Er umfasst mehr als 300 Moscheegemeinden. Die Zusammensetzung des ZMD bildet die Vielfalt der Muslime in Deutschland ab. So finden sich im ZMD Türken, Araber, Deutsche, Albaner, lraner, Bosnier und viele andere mehr.

Welche Ziele verfolgt der ZMD?

Bouaissa: Wir betrachten uns als Teil Deutschlands und seiner Gesellschaft. Wir sind hier beheimatet. Die lntegration des lslam und der Muslime in die deutsche Staatsordnung und die Gesellschaft ist eine unserer größten Herausforderungen und Anliegen. Um dem föderalen System der Bundesrepublik Rechnung zu tragen, aber auch, um die Anbindung der Basis besser zu gestalten, beabsichtigt der ZMD die Gründung von Landesverbänden. Der Landesverband wird Ansprech- und Gestaltungspartner für Gesellschaft und Politik in NRW sein.

Frage: Warum wurde Wuppertal für diese Versammlung gewählt?

Bouaissa: Der ZMD hat sich bewusst für Wuppertal als Veranstaltungsort entschieden. Die Stadt mit der größten Konfessionsvielfalt in Deutschland ist bekannt für ein friedliches Miteinander der Religionsgemeinschaften. In Wuppertal leben und glauben Menschen aus mehr als 30 unterschiedlichen Christlichen Gemeinschaften friedlich und gemeinschaftlich mit Juden, Muslimen, Budhisten und vielen anderen mehr. Die Räume der Islamischen Gemeinde Wuppertal an der Wittensteinstraße — als eine der ältesten Gemeinden in NRW — bieten sich zudem sehr gut an.

Wie steht der ZMD zum Terroristischen „Islamstaat“?

Bouaissa: Unser Bundesverband hat sich wiederholt und eindeutig positioniert und das Handeln des „IS“ aufs schärfste verurteilt. Dies gilt natürlich genauso für alle unsere Gliederungen. Dies dürfte bei der heutigen Gründungsversammlung auch nochmals betont werden. kas