Vier Räuber überfallen eine 75-Jährige in der Wohnung
Das Opfer wurde mit Reizgas außer Gefecht gesetzt. Die 75-Jährige kam mit mehreren blauen Flecken im Gesicht und an den Händen davon. Sie erlitt zudem einen Schock. Die Täter konnten entkommen.
Wuppertal. Brutaler Überfall auf eine 75-Jährige am Heinrich-Bammel-Weg in Vohwinkel: Die Frau saß am Sonntag gegen 23.30 Uhr in ihrem Wohnzimmer im Parterre und sah fern, als ein Mann über den Balkon in die Wohnung kam, ihr die Brille vom Kopf schlug, ihr Reizgas ins Gesicht sprühte und ihr dann Augen und Mund zuhielt. Die Frau konnte trotzdem noch erkennen, dass drei weitere Männer über den Balkon in ihre Wohnung kamen.
"Geld, Geld, Geld", sollen die Räuber immer wieder gerufen und die Wohnung durchwühlt haben. Die Frau wehrte sich und beteuerte immer wieder, dass sie kein Bargeld in der Wohnung habe. Im Schlafzimmer fanden die Täter schließlich Schmuck. Durchs Treppenhaus und dann durch die Haustür traten die vier Täter die Flucht zu Fuß an.
Die 75-Jährige kam mit mehreren blauen Flecken im Gesicht und an den Händen davon. Sie erlitt zudem einen Schock, verbrachte die Nacht bei ihrer Tochter. Der Schwiegersohn zur WZ: "Sie ist glücklicherweise nicht schwerer verletzt."
Die Wuppertalerin lässt sich offenbar nicht Bange machen. Gestern Nachmittag entschied sie, für die Nacht in ihre Wohnung am Heinrich-Bammel-Weg zurückzukehren. Das soll aber nicht so bleiben. Die Hausverwaltung hat bereits angekündigt, für die 75-Jährige eine neue Wohnung im selben Haus zu suchen - in der ersten Etage.
Bei den Tätern soll es sich um etwa 25 Jahre alte Südländer handeln. Zur Tatzeit waren alle vier dunkel gekleidet, trugen Mützen und Handschuhe. Eine heiße Spur gibt es offenbar noch nicht.
Allerdings gibt es Indizien, dass sich die Täter vor Ort auskannten und nicht nur "auf der Durchreise" waren, wie das bei vielen Raubdelikten mittlerweile der Fall ist.
Der Heinrich-Bammel-Weg ist eine klassische Stichstraße im Wohngebiet Vohwinkeler Feld. Die Straße ist nicht geräumt. Dass die Räuber dort ein Fluchtauto geparkt haben, ist eher unwahrscheinlich. Ein Polizei-Sprecher gestern zur WZ: "Diese Machart ist neu. Wir ermitteln in alle Richtungen und suchen Zeugen."
Sachdienliche Hinweise nimmt die Kripo unter der Rufnummer 2840 entgegen.