Volkstrauertag: Die Kriegsopfer sind nicht vergessen

55.000 Euro wurden vom Land in die Kriegsgräber investiert.

Wuppertal. Vier Rosen belegen, dass die Toten, die hier ruhen, noch nicht vergessen sind. 472 Grabsteine gibt es auf dem Kriegsgräberfeld des Friedhofs am Bredtchen. sie stehen für 709 Tote. "Auf manchen Grabsteinen stehen zwei oder drei Namen, dort liegen vermutlich Familien", erklärt Frank Paetzold vom Ressort Grün- und Freiflächen. Beerdigt sind hier die Opfer des Luftangriffs von 1943.

Namenlos sind 163 von ihnen, Angehörige, die ihnen Blumen bringen, sind selten. Die Stadt kümmert sich um die Pflege des Gräberfelds. Seit Anfang Oktober wird am Bredtchen im großen Stil saniert. 55.000 Euro aus Landesmitteln wurden investiert, um die Kriegsgräber auf Vordermann zu bringen. Inzwischen sind die Arbeiten fast abgeschlossen. "Nur den Rollrasen konnten wir bislang nicht verlegen, dazu war es zu nass", sagt Paetzold.

Bisher ist die Trauerfläche komplett saniert worden, die Grabsteine wurden neu ausgerichtet, abgesackte Flächen wieder angeschüttet. Derzeit werden die Grabzwischenräume mit bodendeckenden Pflanzen ausgefüllt. "Und sobald es wieder trocken wird, können wird auch den Rollrasen verlegen. Nur frieren darf es vorher nicht."

Die Stadt kümmert sich nicht nur um die Fläche am Bredtchen, sondern auch um die 24 anderen Kriegsgräber auf den konfessionellen Friedhöfen. "Das ist eine Besonderheit in Wuppertal, aber es gibt ja auch nur einen städtischen Friedhof, den in Ronsdorf", sagt Annette Berendes, Abteilungsleiterin des Ressorts Grün- und Freiflächen. Auch die beiden Ehrenfriedhöfe an der Königshöhe und der Lönsstraße stehen unter städtischer Obhut.

"Im kommenden Jahr sollen die Kriegsgräber an der Kohlenstraße in Langerfeld saniert werden. Die Beantragung der Mittel läuft", sagt Berendes. In Langerfeld müssen sämtliche Grabsteine ausgetauscht werden. Sie sind aus einer Art Kunststein, der nach all’ den Jahren zu splittern beginnt.

Erst kürzlich hat die Stadt alle ihre bekannten Namen der Kriegstoten an das Zentralregister gegeben. "Es kommt aber auch vor, das Angehörige bei uns direkt nachfragen, das ist aber in den vergangenen Jahren selten geworden."