Ein Denkmal in 500 Fotos

Kurt Keil, langjähriger Fotoredakteur der WZ, hat „Johannes Rau in seinem Wuppertal“ auf über 300 Seiten porträtiert.

Wuppertal. Knapp vier Jahrzehnte lang war er für seine Westdeutsche Zeitung unterwegs: Kurt Keil, Fotoredakteur bei der WZ bis 2005. In seiner langen Laufbahn hat er keinen Prominenten so oft fotografiert wie Johannes Rau. Zirka fünf- bis sechshundert Termine, so schätzt der 69-jährige Keil heute, hat er mit Rau erlebt. Beinahe 3000 Bilder des einstigen Oberbürgermeisters, Landtagsabgeordneten, Ministers, Ministerpräsidenten und schließlich Bundespräsidenten aus dieser Zeit hat er in jahrelanger Arbeit ausgewählt, archiviert und gescannt, um daraus einen Bildband zu machen. Demnächst wird dieser im Wuppertaler Born-Verlag erscheinen.

Auf mehr als 300 Seiten wird der Band "Johannes Rau in seinem Wuppertal" nun die Geschichte von Johannes Raus politischem Aufstieg erzählen. Die Bilder zeigen historische Ereignisse, wie etwa die Besuche von Erich Honecker, Jassir Arafat oder dem damaligen israelischen Staatspräsidenten Moshe Katzav mit Rau in Wuppertal. Vor allem zeigen Keils Bilder aber auch die andere, weniger offizielle Seite Johannes Raus.

"Mir war es vor allem wichtig, Johannes Rau als Bürger seiner Stadt und mit den Bürgern seiner Stadt zu zeigen", begründet Kurt Keil die Auswahl seiner Motive - um unverblümt hinzuzufügen: "Honecker und Arafat sind lange tot. Aber viele Wuppertaler können sich auf den Bildern noch wiederfinden" - etwa auf Fotos, die den Skatspieler Rau in der Kneipe, den Familienvater Rau auf dem Vohwinkeler Flohmarkt oder den "Menschenfischer" Rau bei der Cronenberger Werkzeugkiste zeigen. "Johannes Rau in seinem Wuppertal": das ist die Bilanz eines Politikerlebens - und zugleich ein eindrucksvoller Blick in das Lebenswerk eines journalistischen Zeitzeugen.