Was die Stadt gegen den Müll auf der Trasse plant

AWG stellt Container im Tanztunnel auf und bietet Abfalleimer an.

Wuppertal. Benutzer der zum Rad- und Wanderweg umfunktionierten Nordbahntrasse kennen das Szenario: Besonders an Samstag- und Sonntagvormittagen muss man an diversen Stellen des Weges höllisch aufpassen, dass man nicht durch Glasscherben fährt oder geht.

Ein neuralgischer Punkt ist unter anderem der sogenannte Tanztunnel am Briller Kreuz in Elberfeld. Die Unterführung dort hat sich längst zum beliebten Jugendtreffpunkt gemausert. Dort sind bekanntlich an der Hall-of-Fame Graffiti-Malereien erlaubt. Der Haken an der Sache: Immer wieder hinterlassen die Feiernden zerschlagene Flaschen, leere Spraydosen und sonstigen Unrat.

Zuletzt griffen immer wieder Mitglieder der Wuppertal Bewegung zum Besen um das Teilstück befahrbar zu machen. Auch die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) steuert gegen. Die Kleinkehrmaschine ist einmal in der Woche auf der gesamten Trasse zwischen Loh und Vohwinkel unterwegs. In Kürze soll am Tanztunnel ein großer Abfallbehälter — Fassungsvermögen: 1100 Liter — aufgestellt werden.

AWG-Leiter Wolfgang Herkenberg: „Außerdem wollen wir die Kehrmaschine gezielt am Wochenende einsetzen. Obwohl die Widmung der Trasse zum städtischen Verkehrsweg noch aussteht, will die AWG vorarbeiten: „Wir wollen und müssen schon jetzt verhindern, dass dieser schöne Weg zur Müllhalde wird.“ Dafür gibt es viele Ideen: So hat Herkenberg an diesem Wochenende der Wuppertal Bewegung vorgeschlagen, Abfallbehälter entlang der Trasse aufzustellen. Entsprechendes Material gibt es schon: Es handelt sich um ausrangierte Abfalleimer aus Eisen, die in den Innenstädten von Barmen und Elberfeld abgebaut worden sind. Sie sollen aufgearbeitet und im Abstand von 500 bis 600 Metern entlang des Rad- und Wanderweges aufgestellt werden.

Noch eine Idee Herkenbergs: eine fest installierte Müllkolonne, die nur für die Trasse zuständig ist. Die Kräfte könnten aus dem zweiten Arbeitsmarkt rekrutiert werden. Moralische Appelle werden ebenfalls formuliert: An der Graffiti-Wand im Tanztunnel gab es kürzlich ein neues Werk. Eine Radfahrerin sagte da per Sprechblase: „Räumt Euren Müll weeeg.“ Gute Idee, findet auch Carsten Gerhardt von der Wuppertal Bewegung. Das „Müll-Weeeg“-Graffiti ist zwar bereits übersprüht, doch die Botschaft bleibt. Gerhardt zur WZ: „Wir freuen uns, wenn die jungen Leute auf der Trasse feiern — sie sollen nur ihren Müll wieder mitnehmen.“ Klare Ansage.