Wie „Else“ noch besser zur Geltung kommen könnte

Bei Festen und Märkten wird das Denkmal der Dichterin oft zugestellt. Stadt und Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft kritisieren das.

Foto: Andreas Fischer

Elberfeld, Wie kann Elberfelds große Tochter, die Dichterin Else Laske-Schüler, noch mehr zur Geltung kommen, noch angemessener gewürdigt werden? Um diese Frage geht es dieser Tage im Zuge der Diskussion um Neugestaltungen im Elberfelder Zentrum.

Dort, auf der Herzogstraße und in direkter Nachbarschaft zum gegenüberliegenden einstigen Wohnhaus Elses, ist seit 1989 „Meinwärts“ zu bewundern, das Werk des bayrischen Künstlers Stephan Huber. Die Auftragsarbeit für die Stadt Wuppertal besteht aus zwei gegenüberliegenden Granitblöcken, an deren Innenseiten Mosaiken ein um 1920 entstandenes Bild der Else Lasker-Schüler wiedergeben. Das Gesicht der Künstlerin zieht Passanten und Besucher des Ortes regelmäßig in den Bann und ist weit über Wuppertals Grenzen hinaus bekannt.

„Der Ort ist eigentlich sehr gut gewählt“, sagt Hajo Jahn, Vorsitzender der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, über den Platz des Erinnerns am historisch bedeutsamen Ort. „Das Denkmal ist künstlerisch hervorragend und bringt Leben in die Herzogstraße.“

Vor rund zwei Jahren hatte es zuletzt Arbeiten gegeben: Im Juli 2015 war in die gebrochene Ecke der Natursteinplatte am Boden des Denkmals eine rechteckige Platte aus dem gleichen Material eingesetzt worden. Mit dem Künstler, Stephan Huber, war die Reparatur vorher abgestimmt worden.

Wichtig sei, „dass man es schützt vor Übergriffen“, sagt Hajo Jahn, wobei immer wieder Verunreinigungen durch Hunde zu beklagen seien. Auch komme es gelegentlich zu Schmierereien oder zum Bekleben des Denkmals mit Flyern und Postern. „Wir versuchen, das dann immer rasch zu beseitigen“, sagt Jahn.

Solche Vorfälle seien allerdings seltener, und vor allem habe es keine mit antisemitischem Hintergrund gegeben, betont der Vorsitzende. Aber: Regelmäßig werde bei Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten das Denkmal zugestellt, kritisiert er, und gelegentlich würde auch die benachbarte Außengastronomie mit ihren Tischen und Bänken der großen Dichterin „ein wenig dicht zu Leibe rücken“. Wenn sich diese Situation noch weiter verbessern ließe „wären wir sehr glücklich“, sagt Hajo Jahn.

Dem stimmt auch Wuppertals Baudezernent Frank Meyer zu, der ebenfalls schon beobachtet hat, wie bei Veranstaltungen Schirme über den Gedenkort hinausragten. Meyer kritisiert: „Das Denkmal kommt oft nicht so zur Geltung, wie das der Fall sein sollte. Das ist ein Zustand, den ich persönlich gern ändern würde“.

Insofern sei vorstellbar, einer Idee zu folgen, nach der das Denkmal auf einem neugestalteten Platz möglicherweise eine ganz neue Wirkung entfalten könnte: Beispielsweise als Teil der viel diskutierten Kasino-Kreuzung, über deren Neugestaltung derzeit gesprochen wird.

Die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft schätzt den Standort Herzogstraße. Hajo Jahn: „Hauptsache, es wird an die Dichterin erinnert. Und natürlich sei es angeraten — ebenso wie bei den Arbeiten vor gut zwei Jahren — ,in mögliche „Umzugsüberlegungen“ für das Denkmal selbstverständlich auch den Künstler Stephan Huber einzubeziehen.