Jungunternehmen des Jahres: „Ich liefere die Cocktails an die Couch“
Enyonam Sefouh gewann mit seinem Cocktail—Taxi.
Wuppertal. Wenn es um die Bürokratie geht, winkt Enyonam Sefouh ab. Das ist nicht seine Sache. Dafür aber die seiner Mutter Jutta. „Die hat da totalen Spaß dran, sitzt da abends, erledigt das und hört dabei Abba“, erklärt der Inhaber des Unternehmens My Cocktail Taxi, das am Donnerstag in der Kategorie Jungunternehmen des Jahres den Wuppertaler Wirtschaftspreis erhielt.
Mit zwei Wagen fing Sefouh vor dreieinhalb Jahren an. Heute sind 17 Autos im Einsatz, fahren auf Bestellung zu den Kunden vor allem in Wuppertal, aber auch in Essen und Düsseldorf. Direkt vor Ort am Cocktail-Taxi werden die Cocktails gemixt und anschließend zum Kunden gebracht. Und zwar ab einer Mindestbestellmenge von zwei Cocktails. „Also auch, wenn man mit Schatzi auf der Couch liegt und mal eben gern zwei Cocktails schlürfen würde“, sagt der 32-Jährige.
Er liefert auch alkoholfreie Cocktails bei Kindergeburtstagen und alkoholische bei 80. Geburtstagen. Da sind die Cocktails so bunt wie das Leben.
Drei festangestellte Mitarbeiter hat Sefouh, der seinen Unternehmenssitz jüngst an die Wittensteinstraße verlegt hat. Er brauchte schlicht mehr Platz. Bis zu 25 450-Euro-Kräfte sind in der Hochsaison im Einsatz. Und das Geschäft kennt seit der Gründung nur einen Weg: nach oben.
Die Motivation, sich selbstständig zu machen, liegt für Sefouh auf der Hand. Als Angestellter fühlte er sich einfach nicht wohl. „Ich wusste, ich muss selbstständig werden. Und ich wusste, ich mache den Umsatz“, sagt der Mann, der seit zehn Jahren Cocktails mixt, auch mal als Animateur gearbeitet hat — und dem die positive Grundhaltung ins Gesicht geschrieben ist.
Die beliebtesten Cocktails, klare Sache: Sex on the Beach, Caipirinha und für die Männer der Zombie — mit ziemlich viel Rum.