Die Arbeitslosenquote im Städtedreieck ist im März weiter gestiegen und liegt jetzt bei 9,6 Prozent (Vormonat 9,5 Prozent, Vorjahresmonat 8,8 Prozent). Zudem stieg die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit angemeldet haben. Aktuellste Zahlen dazu gibt es aus Februar, da hatten 57 Betriebe für 926 Arbeitnehmer Kurzarbeit angemeldet. Nahezu alle Anzeigen kommen aus Betrieben des verarbeitenden Gewerbes überwiegend aus Solingen (36 Anzeigen für 613 Arbeitnehmer).
Im Januar lag der Schwerpunkt der Anzeigen noch in Remscheid. „Auch wenn die angezeigte Kurzarbeit nicht zwingend auch tatsächlich stattfindet, so zeigt die aktuelle Entwicklung, dass viele Industriebetriebe in Remscheid und Solingen derzeit nicht genügend Aufträge haben“, erläutert Martin Klebe die Zahlen zur Kurzarbeit.
Die Entwicklung der gesamten Arbeitslosenquote sei hingegen nahezu ausschließlich auf die Entwicklung in Wuppertal zurückzuführen, heißt es von der Agentur. Dort setze sich der Abbau von arbeitsmarktentlastenden Maßnahmenangeboten des Jobcenters weiter fort.
Wie schon in den Vormonaten haben die deutlichen Kürzungen bei den Fördermitteln zu einer weiteren Reduzierung der Maßnahmenplätze geführt. Aktuell sind in Wuppertal 19 794 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 290 Personen oder 1,5 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind es 2458 Personen (+14,2 Prozent) mehr. Damit liegt die Arbeitslosenquote in Wuppertal bei 10,5 Prozent.
Halbjahresbilanz für den Ausbildungsmarkt
Immer Ende März zieht die Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal eine Halbzeitbilanz zum Ausbildungsjahr. 2368 Bewerber haben sich demnach gemeldet, 2564 gemeldete Stellen stehen diesen Jugendlichen gegenüber. Das sind deutlich weniger gemeldete Stellen, als zum Vorjahreszeitpunkt, als es über 2800 waren. Der Rückgang verteilt sich nahezu ausschließlich auf Remscheid und Wuppertal, wohingegen die Situation in Solingen auf Vorjahresniveau liegt.
Auch die Entwicklung bei den Ausbildungsplatzbewerbenden verläuft nicht einheitlich. Zwar ist der Rückgang im Städtedreieck mit minus 55 Bewerbenden auf nunmehr 2368 vergleichsweise gering, allerdings kompensiert Solingen mit einem Plus von 100 Bewerbenden das Minus von minus 145 in Wuppertal. Remscheid ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vergleichsweise stabil.
„Leider befürchte ich, dass sich die Bewerberwünsche auf der einen und die Angebote der Betriebe auf der anderen Seite noch weiter auseinanderentwickeln“, bewertet Martin Klebe. So suchen die Betriebe der Metallbearbeitung unverändert viele Auszubildende – im Städtedreieck über 100 Stellenangebote – wohingegen sich auf Bewerberseite das Interesse weiter verringert auf insgesamt 34 Ausbildungssuchende, was ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 28 Prozent darstellt. „Dies ist keine gute Nachricht für unseren Industriestandort, bietet aber interessierten Jugendlichen eine Fülle an interessanten Ausbildungsbetrieben“, so Martin Klebe. Umgekehrt suchen 71 Jugendliche eine Stelle als Azubi Sanitär, Heizung, Klimatechnik, wobei derzeit lediglich 26 Stellen angeboten werden (minus 28 Prozent gegenüber Vorjahreszeitpunkt). „Dies ist mit Blick auf die Energiewende besonders bedauerlich, denn der Fachkräftebedarf wird unverändert hoch bleiben“, so Klebe weiter.