Schwelmer Brauerei setzt Betrieb fort
Die Geschäfte laufen wieder. Hoffen auf Abschluss mit Investoren.
Schwelm. Es ist ja erst ein paar Wochen her, da hieß es vom ehemaligen Chef der Schwelmer Brauerei noch, man solle absteigen, wenn man merkt, dass man ein totes Pferd reitet. Nun aber ist die offizielle Haltung wohl eher, dass dieses Pferd nur ein wenig lahmte.
Jedenfalls hat das Amtsgericht in Hagen gestern das Insolvenzverfahren über das Vermögen der in finanzielle Schieflage geratenen Traditionsbrauerei eröffnet. Insolvenzverwalter ist Manfred Gottschalk aus Herdecke. Und der führt den Betrieb nicht nur unverändert fort. Er beschäftigt auch sämtliche Mitarbeiter weiter. Sie erhalten ihren Lohn nun vom Insolvenzverwalter.
Gottschalk zufolge laufen bereits Verhandlungen mit mehreren potentiellen Investoren. Und da die Geschäfte derzeit offenbar nicht schlecht gehen, zeigt er sich optimistisch, in absehbarer Zeit mit einem dieser Interessenten auch zu einem Abschluss zu kommen.
Voraussetzung dafür dürfte nach Information der WZ aber wohl sein, dass der ehemalige Chef der Brauerei das Grundstück und die Immobilie zu marktüblichen Preisen verkauft. Diesbezüglich sind offenbar noch keine konkreten Gespräche über die Bühne gegangen. Rolf Lohbeck kehrt erst in diesen Tagen aus einem längeren Auslandsaufenthalt zurück.
Verkaufsleiter Stefan Jukic zeigt sich aber optimistisch und trifft bereits Planungsvorbereitungen für das Jahr 2010: "Wir sind hier alle guter Dinge", sagt er. Und er fügt hinzu: "Wir schreiben schwarze Zahlen." Der Bierabsatz hat sich demnach im Vergleich zu den Vormonaten gesteigert. Und es sei schon bemerkenswert, wenn ein Insolvenzverwalter in dieser Situation mit der kompletten Mannschaft weiter arbeite.
Die Wurzeln der Schwelmer Brauerei reichen bis ins Jahr 1830 zurück. Zuletzt waren noch Investitionen in Millionenhöhe getätigt worden. Unter anderem ging es darum, Qualitätsprobleme zu beseitigen.