Solarkataster: Per Mausklick an die Energie-Quellen
Neues Instrument gibt Aufschluss über potenzielle Solar-Standorte.
Wuppertal. Obwohl der Zuschuss für Solarenergie drastisch gekürzt wird: Künftige Bauherren, Hausbesitzer, Wohnungsgesellschaften, Handwerker und Architekten können sich jetzt hier in einem neuen Internetangebot der Stadt darüber informieren, an welchen Standorten im Stadtgebiet sich die Sonnenenergie nutzen lässt.
Eine Erkenntnis nach der Fertigstellung des rund 100.000 Dächer berücksichtigenden Solarkatasters: Allen Unkenrufen über das bergische Wetter zum Trotz wäre die Stadt in der Lage, den kompletten Wuppertaler Strombedarf per Solarenergie zu decken.
Denn der tatsächliche Verbrauch lag im vergangenen Jahr bei 1,27 Millionen Kilowattstunden. Allein das Ausnutzen der drei besten Standort-Kategorien mit rund 10 Quadratmeter großen Anlagen auf den Dächern brächte bereits 1,4 Millionen Kilowattstunden, so Stadtentwicklungsdezernent Frank Meyer und die städtischen Klimaschützer Cordula Brendel und Bettina Petzold. Das könnte den Kohlendioxid-Ausstoß pro Jahr um 750.000 Tonnen senken.
Das Solarkataster gibt Aufschluss sowohl zu Photovoltaik (Strom aus Sonnenenergie) als auch zur Solarthermie (Wärme aus Sonnenenergie). Zudem gibt es einen an neue Förderungsregeln anzupassenden Ertragsrechner. Das Solarkataster dient dabei als Entscheidungshilfe, ersetzt eine detaillierte Handwerker-rechnung also nicht unbedingt.
Nutzer geben auf der entsprechenden Internet-Plattform zum Beispiel die Adresse eine Objekts ein - und erfahren dann, wie viel nutzbare Sonnenstrahlung auf das Dach des Gebäudes oder der Freifläche trifft. Ein Vorteil dieses Systems: Es erlaubt auch den Zugriff auf Teilflächen, die gefragten Flächen lassen sich nahe heranzoomen. Das kleinräumige Raster von 50 x 50 Zentimetern berücksichtigt dabei grundsätzlich die Ausrichtung, die Neigung zur Sonne sowie die Verschattung durch Berge, Bäume oder Häuser.