Studie: Das Bergische Land ist besonders innovativ
Nach einer Studie punktet die Region bei Entwicklungsinvestitionen, Patenten und technisch-akademischen Jobs.
Wuppertal. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat die Innovationskraft in Deutschland unter der Lupe genommen und gibt dem Bergischen Land gute Noten. Für die Untersuchung fassten die Forscher Regionen zusammen, die durch viele Pendlerbeziehungen einen Wirtschaftsraum bilden. Wuppertal, Solingen, Remscheid und der Oberbergische Kreis werden als Region zusammengefasst.Unter 85 Regionen in Deutschland landeten die Bergischen auf dem starken sechsten Rang.
„„Dass vor uns nur noch die technologiestarke Achse München-Stuttgart-Neckarregion liegt, macht uns stolz“, sagt Tim Kurzbach, Solingens Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft. „Dass ist die verdiente Anerkennung für eine Region, in der gute Arbeit geleistet wird, die aber nicht die gebotene Wertschätzung erfährt“, sagt Wuppertals Stadtdirektor Johannes Slawig. Als Indikatoren für Innovationskraft wurden die regionalen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, die Zahl der Akademiker mit MINT-Qualifikationen, die Zahl der technologieorientierten Unternehmensgründungen, die Breitbandinternetversorgung sowie die Zahl der Patentanmeldungen gewertet. Neben dem starken sechsten Platz in der Gesamtplatzierung wurden die Bergischen als eine von insgesamt 14 sogenannten „Dominierenden Innovationsregionen“ genannt.
„Es wird ein empirisch schlüssiges Bild unserer regionalen Innovationskraft nachgezeichnet“, sagt Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Er wertet dies als Bestätigung der hightech-orientierten Clusterstrategien in der Region. Technologiethemen wie autonomes Fahren, Oberflächentechnik oder 3D verbunden mit einer starken Unterstützung von High Tech-Gründern seien Garanten dafür, diese Spitzenposition auch zukünftig zu sichern.
Laut Angaben des IW werden in der Region sechs bis acht Prozent der jeweiligen Bruttowertschöpfung in Forschung und Entwicklung (FuE) reinvestiert. Damit ist der Anteil höher als in Düsseldorf, Bonn oder den Ruhrgebietsstädten, denen die Bergischen in Sachen Innovationskraft den Rang ablaufen. „Mit unseren überzeugenden Werten sind wir eine der wenigen Wirtschaftsregionen, die die EU-Vorgaben hinsichtlich der FuE-Aktivitäten vorbildlich erfüllt — unser Image als „Tüftler und Erfinder“ kommt ja nicht von ungefähr“, sagt Vogelskamp. Gemäß dem im Jahr 2000 vereinbarten Lissabon-Ziel der EU sollen mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung wieder in unternehmerische Forschung und Entwicklung investiert werden.