Wupperverband Wupper: Starkregen hat die Renaturierung verzögert

Durch den trockenen Sommer hingegen sind die Talsperren noch leerer als üblich.

Bei den Wuppertaler Talsperren - hier die Ronsdorfer - ist laut dem Wupperverband das „langjährige Mittel noch nicht erreicht“.

Foto: Fries, Stefan (fri)/Fries, Stefan (fr)

Die Talsperren des Wupperverbandes sind nach dem trockenen Sommer des vergangenen Jahres zwar schon wieder deutlich voller als noch vor einigen Monaten, vor allem die Füllung der Trinkwassertalsperre Große Dhünn dauert aber länger als bei den anderen Talsperren.

Derzeit ist die Große Dhünn-Talsperre zu gut zwei Dritteln – das sind über 48 Millionen Kubikmeter Wasser - gefüllt, teilte der Verband am Dienstag bei seinem Pressegespräch zum neuen Jahr mit. Damit sei das „langjährige Mittel noch nicht erreicht“, sagte der stellvertretende Vorstand des Wupperverbandes, Volker Erbe. Gleichwohl stehe auch für das laufende Jahr die Trinkwassersicherheit nicht in Frage.

Derzeit unterhält der Wupperverband drei Trink- und elf Brauchwassertalsperren. Der vergangene Sommer sei die „trockenste Periode, die wir jemals gemessen haben“, sagte Erbe. Von Juli bis Oktober lag die Niederschlagsmenge zum Teil mehr als die Hälfte unter dem jährlichen Durchschnitt. Gleichwohl sei in den Talsperren immer ausreichend Wasser vorhanden gewesen, um die Verbandsaufgaben zu erfüllen.

Historische Niedrigwassermarken seien trotz der langen Trockenheit nicht erreicht worden, hieß es weiter. Um im Zeichen des Klimawandels auf weitere trockene Sommer vorbereitet zu sein, wird nun geprüft, ob es möglich ist, in Trockenzeiten die Wasserabgabe von der Talsperre in die Dhünn zu reduzieren.

Dazu wurde jetzt von der zuständigen Bezirksregierung die Genehmigung erteilt, die Reduzierung der Wasserabgabe und deren Auswirkungen vier Wochen lang testen und untersuchen zu können.

Bis 2025 soll die Renaturierung der Wupper abgeschlossen sein

Für das laufende Jahr plant der Verband eine weitere Renaturierung der Wupper. So seien in Wuppertal bereits 9 der 15 vorgesehenen Kilometer am Flusslauf naturnah entwickelt, sagte der Vorstand des Wupperverbandes, Georg Wulf. 

Bis zum Jahr 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Aufgrund der Wiederherstellungsarbeiten, die wegen des Starkregens des vergangenen Jahres nötig wurden, mussten die Maßnahmen zur Flussentwicklung etwas nach hinten geschoben werden.

Vermutlich noch im Frühjahr soll ein Projekt im Bereich Kohlfurth starten. Dort soll der Fluss von der Kohlfurther Brücke abwärts auf einer Länge von 500 Metern ausgeweitet und mit Steinen und Inseln aufgelockert werden. Im Anschluss soll die naturnahe Erschließung im Bereich Döppersberg folgen – dort sind ähnliche Schritte geplant.

Bei den Projekten arbeite man immer wieder mit Unternehmen zusammen, die durch die Renaturierung der Wupper den Fluss „unmittelbar vor der Haustür“ attraktiver gestalten wollten, betonte Wulf.

So habe man bereits in Absprache mit der Firma Vorwerk am Standort Laaken die Wupper umgestaltet, ein Projekt mit Bayer sei am Standort in Elberfeld geplant.

Mit Blick auf die Entwicklung des Haushalts des Verbandes betonte Georg Wulf, dass die Trinkwasserpreise auf einem stabilen Niveau gehalten werden könnten. Mitglieder des Wupperverbandes sind Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet.