Weihnachtsbräuche Wandern, Brettspiele und schwebende Weihnachtsbäume

Wuppertal · Die einen gehen in die Kirche, die anderen spielen Brettspiele und essen Unmengen an Käse. Viele Bräuche unserer Leser und Redaktion ähneln sich – manche aber sind überraschend.

Wuppertal: Leser und Redaktion berichten von ihren Weihnachtstraditionen.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Zu Weihnachten berichten WZ-Leser und die Redaktion, wie sie die Feiertage mit ihrer Familie verbringen. Neben Weihnachtsgans und Messe sind auch einige Überraschungen dabei.

Die Feierlichkeiten fangen in vielen Familien am Heiligen Abend an. Leserin Helena Brüninghold berichtet auf Facebook, dass sie jedes Jahr in die katholische Kirche gehen. „Im Anschluss gibt es essen und dann die Bescherung, allerdings werden zuvor noch ein paar Lieder gesungen.“ Gesungene Weihnachtslieder scheinen in vielen Familien Tradition zu sein, denn auch bei Facebook-Nutzerin Jessy Knuff wird vor der Bescherung gesungen und WZ-Redakteure Jonas Meister und Dirk Klostermann singen mit ihren Verwandten. „In Sachen Bescherung gibt es auch eine eiserne Regel: Egal wie schief, bevor die Geschenke geöffnet werden, müssen mindestens drei klassische Weihnachtslieder (mindestens zwei Strophen) gesungen werden“, sagt Jonas Meister.

Die wohl wichtigste Frage in Sachen Tradition ist das Essen – sowohl am Heiligen Abend als auch am ersten Weihnachtsfeiertag. Klassisch geht es bei Facebook-Nutzerin Vivi Gisa am 24. zu, mit Kartoffelsalat und Würstchen. Für ihre Familie ist der 24. außerdem ein „Tag zum Wandern“, was vermutlich weniger klassisch ist. Bei der Familie von WZ-Redakteur Jonas Meister hingegen gibt es Wild, aber für ihn ein Wiener Schnitzel. Am ersten Weihnachtsfeiertag kommt die traditionelle Weihnachtsgans bei vielen auf den Tisch. Den sonst vom Vater gekochten Entenbraten übernimmt bei der Familie von Regina Grothoff-Hermaneck in diesem Jahr der Sohn. In diesem Jahr ist die Oma von WZ-Redakteurin Miriam Karout wie auch in den Vorjahren tagelang mit dem Gänsebraten beschäftigt. Seit einigen Jahren kommt aber noch eine fleischlose Alternative für die Vegetarier der Familie hinzu. Um die Oma zu entlasten, ist das traditionelle Kartoffelsalat-Essen an Heiligabend im vergangenen Jahr weggefallen. Stattdessen kommt das Raclette, das sonst im Keller einstauben würde, auf den Tisch.

Ähnlich sieht es bei WZ-Redakteur Daniel Neukirchen aus: „Bei uns zu Hause steht die Menüwahl an Heiligabend und am Ersten Weihnachtstag seit vielen Jahrzehnten fest. Versuche meiner Mutter, diese Tradition einmal zu durchbrechen, wurden schon mehrfach demokratisch überstimmt. Am 24. gibt es Fondue und am 25. Raclette.“ Am Nachmittag kommt immer ein Brett- oder Kartenspiel auf den Tisch. Auch Dirk Klostermanns Familie spielt Brettspiele – und backt außerdem gemeinsam Plätzchen.

Der schwebende Weihnachtsbaum bei Horst und Kordula Meister in Ronsdorf.

Foto: Meister

Ein Weihnachtsfest, das aus der Reihe tanzt, gibt es coronabedingt bei WZ-Redakteurin Jessica Küppers: „Dieses Jahr feiern wir zum ersten Mal Weihnachten draußen und es gibt Reibekuchen und Apfelmus. Vielleicht wird das ja unsere neue Tradition.“ Die wahrscheinlich ungewöhnlichste Tradition packt aber Familie Meister aus. „Seitdem wir seit etwa fünf Jahren nicht mehr über Weihnachten in den Skiurlaub fahren und zu Hause bei meinen Eltern feiern, stellt meine Mutter den Weihnachtsbaum aus Platzgründen nicht auf, sondern hängt ihn im Dachgeschoss an einen Balken“, erklärt Redakteur Jonas Meister, warum der Weihnachtsbaum schwebt.