Kompromiss bei Klassenrichtzahl Mehr kleinere Eingangsklassen

Wuppertal · Ab nächstem Schuljahr wird an 28 Grundschulen die Schülerzahl der neuen Klassen auf 26 beschränkt.

In kleineren Klassen haben die Lehrer mehr Zeit für die Kinder.

Foto: dpa/Christian Charisius

Wie die Schule im kommenden Schuljahr 2020/21 läuft, weiß derzeit noch niemand. Sollte sie aber wieder nach alten Bedingungen funktionieren, werden mehr Grundschulen kleinere Klassen bilden können, in denen die Lehrkräfte mehr Zeit für die Kinder haben. Das ist Ergebnis einen Runden Tisches zur so genannten Klassenrichtzahl. Der Rat soll am Montag einen entsprechenden Beschluss fassen.

Statt bisher 18 sollen dann 28 der 56 Grundschulen als „Grundschule mit besonderen Lernbedingungen“ gelten. So werden Schulen eingestuft, die etwa in sozialen Brennpunkten liegen. In solchen Schulen wird die Schülerzahl in den Eingangsklassen auf 26 begrenzt. In den übrigen Grundschulen dürfen bis zu 29 Kinder in einer ersten Klasse sitzen.

Bisher wurden für die Einstufung Sozialdaten des Quartiers genutzt. Die Qualitäts- und Unterstützungs-Agentur des Landes (QUA-LiS) hatte aber für eine passgenauere Einstufung Daten der Schulen selbst empfohlen – den Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund, die Quote der Kinder aus Familien mit Hartz IV-Bezug und die Lage der elterlichen Wohnung.

2019 hatte die Verwaltung diese Berechnung abgelehnt, weil dann 36 Schulen ihre Klassen begrenzen müssten. Damit würde insgesamt Schulraum fehlen, was sich zudem in jedem Jahr steigere. Erst müssten weitere Schulen gebaut sein.

Auf Anregung von Bürgermeister Marc Schulz, schulpolitischer Sprecher der Grünen, hatte dann ein Runder Tisch mit Vertretern der Fraktionen, der Verwaltung und der Schulen nach einem Kompromiss gesucht. Jetzt wurden die Kriterien so festgelegt, dass es nicht 36, sondern nur 28 Schulen sind – „aber es sind zehn mehr“, betont Schulz. Und die niedrigere Klassenrichtzahl für die betroffenen Grundschulen liegt nicht wie bisher bei 25, sondern bei 26. „Sobald wir die neuen Grundschulen haben, soll die Richtzahl wieder auf 25 festgelegt werden“, so Schulz. 

Neue Grundschulplätze sind zuletzt in der Dependance der Grundschule Kratzkopfstraße und mit der neuen Grundschule Matthäusstraße entstanden. Künftig sollen noch an der Eichen- und der Gewerbeschulstraße Grundschulen eröffnen – allerdings voraussichtlich erst 2022 und 2024. kati