Brand Schock für den Barmer Tennisclub: Gastronomie geht in Flammen auf

Wuppertal · Es war kein Traum. Das ist die Realität.“ Auch mehrere Tage nach dem verheerenden Brand im Clubheim des Barmer Tennisclubs ist Gastronom Danilo Coccia der Schock noch deutlich anzumerken.

Rauch und Flammen sorgten für einen schockierenden Anblick.

Foto: Milos Jovanovich

Der Wirt der „Osteria im BTC“ kann zwar schmunzeln, aber es wirkt resignierend, wenn er konstatiert: „Es ist alles in Schutt und Asche, wie man sagt.“ Am Freitagabend gegen 20 Uhr war auf dem Vereinsgelände in der Hohenzollernstraße ein Feuer ausgebrochen. Für die Löscharbeiten wurden die beiden angrenzenden Straßen komplett gesperrt, wie die Polizei mitteilte.

Die Beamten der Kriminalpolizei haben im Laufe des Wochenendes die notwendigen Ermittlungen abgeschlossen; die Ursache liegt laut der Ergebnisse in einem technischen Defekt. Ein Kurzschluss löste das Feuer aus, das sich schnell im Dachstuhl ausbreitete, die Küche vollkommen ausbrennen ließ und auch im übrigen Haus für Schäden sorgte. Zwei Mitarbeiter wurden dabei laut Polizei leicht verletzt.

Inzwischen sind die Räumlichkeiten nach den Untersuchungen wieder freigegeben worden. Für Danilo Coccia, der seit fast zwanzig Jahren den Gastronomiebetrieb am Rande der Tennisplätze leitet, ist der Brand nach zuletzt sieben Monaten der pandemiebedingten Schließung ein weiterer Schicksalsschlag. „Jetzt ist die nächste Katastrophe wie eine Bombe eingeschlagen“, klagt er. Alle Geräte, darunter Kühlschränke und Öfen, sind den Flammen zum Opfer gefallen. Auch hochwertige Weine wurden vom Feuer verschlungen.

Schaden beträgt mehrere Hunderttausend Euro

Ersten Schätzungen der Beteiligten zufolge dürfte sich der Schaden allein im Gastronomiebereich auf 300 000 Euro belaufen. Darüber hinaus sind wohl auch an der Struktur des Gebäudes Brand-Folgen von mehreren hunderttausend Euro auszugleichen. Nicht nur durch die Flammen selbst, sondern auch durch den Rauch sind viele Bereiche der Gaststätte in Mitleidenschaft gezogen worden. So ist zum Beispiel der Teil hinter der Theke durch die Rauchentwicklung unbrauchbar geworden.

Besonders schmerzlich ist für das Restaurant, dass gerade vor zwei Monaten eine umfangreiche Renovierung abgeschlossen wurde, die zuvor ein halbes Jahr Arbeit in Anspruch genommen hatte. Erst kürzlich waren – makaber, aber auf bittere Weise zutreffend – brandneue Gerätschaften eingetroffen. Sie sind nun, genau wie die frisch gestrichenen Wände und allgemein der umgestaltete Innenbereich, schneller wieder weg, als sie gekommen waren.  

Aktuell kann im ältesten Tennisverein Wuppertals kaum mehr getan werden, als abzuwarten. Bald werden Sachverständige die Lage im Detail bewerten und den Schaden abschätzen. In etwa eineinhalb bis zwei Wochen erwartet man sich im Schatten des Toelleturms ein Ergebnis. Für den ersten Vorsitzenden des BTC, Florian Sänger, heißt das nun zunächst, die Daumen gedrückt zu halten: „Wir hoffen jetzt auf eine zügige Regulierung durch die Versicherung.“

Auch Sänger ist schwer getroffen und hebt die Bedeutung des Speisehauses nicht nur für den Tennisclub, sondern für die ganze Umgebung hervor: „Unsere Gastronomie ist nicht nur die vereinsübliche Frikadellenbude, sondern ein eigenes Restaurant.“ Darüber hinaus wird das Gebäude vom BTC bei besonderen Anlässen als Versammlungsstätte genutzt. Der Vorsitzende betont: „Es ist natürlich auch Bestandteil des Club-Lebens.“ Bis der Wiederaufbau in die Wege geleitet werden kann, sei es nun wichtig, „noch zu retten, was zu retten ist.“

Sowohl Sänger als auch Coccia sind sich in der kommenden Phase der Unterstützung durch den Verein sicher. Letzterer hat bereits feststellen können: „Alle unsere Clubmitglieder sind solidarisch.“ Womöglich wird das dabei helfen, den ersten Schock verdauen zu können. Noch ist es nicht so weit. Coccia beschreibt seine Gemütslage nach dem Feuer: „Ich bin zwanzig Jahre hier zu Hause. Das hat mich in Herz und Seele getroffen.“