Vermehrt Beschwerden Verbraucherzentrale Wuppertal warnt vor Fake-Mails eines angeblichen Rechtsanwalts

Wuppertal · Die Verbraucherzentrale warnt vor einer fiesen Masche: Unter dem Namen eines Rechtsanwalts verschicken Betrüger E-Mails. Beschwerden in Wuppertal würden sich häufen.

Die Verbraucherzentrale in Wuppertal klärt auf.

Die Verbraucherzentrale in Wuppertal klärt auf.

Foto: dpa-tmn/Silas Stein

Derzeit häufen sich Verbraucherbeschwerden in Wuppertal über eine E-Mail im Namen eines echten Rechtsanwalts, der Zahlungen im Rahmen einer angeblichen Abmahnung verlangt. Den Angeschriebenen wird vorgeworfen, eine Urheberrechtsverletzung durch das illegale Herunterladen eines Films begangen zu haben. Da sie keine Unterlassungserklärung abgegeben und sich auch nicht weiter geäußert hätten, würde ein Betrag in Höhe von 450 Euro fällig werden, der umgehen zu zahlen sei. Dafür sollen sich die Empfänger zunächst auf einer manipulierten Internetseite verifizieren.

„Wir raten den Betroffenen in dieser Sache dringend dazu, weder auf den Link zu klicken noch persönliche Daten zu übermitteln und schon gar nicht eine Zahlung zu leisten“, rät Beratungsstellenleiterin Michelle Schüler-Holdstein und gibt Tipps, wie Betroffene kriminelle E-Mails erkennen können und sich am besten verhalten.

Misstrauisch sein

Können Verbraucher die vorgeworfene Urheberrechtsverletzung über ihren Anschluss mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen und haben sie keine erste Abmahnung erhalten, ist Misstrauen angesagt. Auch bei einer sehr kurzen Frist, verbunden mit einer Drohung, sollten Verbraucher misstrauisch werden, da so Druck ausgeübt werden soll. Ein weiteres Anzeichen hierfür ist die Schreibung einiger Sätze in Großbuchstaben, was in seriösen Schreiben eher unüblich ist. Zudem gilt: Wichtige Schreiben wie Abmahnungen werden auch heute noch in der Regel auf offiziellem Weg per Post und nicht per E-Mail zugestellt – auch wenn die E-Mails durch das Layout täuschend echt aussehen.

Fake erkennen

Auch wenn Verbraucher mit ihrem Vor- und Zunamen angesprochen werden, sollten sie misstrauisch bleiben. In einigen Fällen lagen sogar persönliche Daten zum Internetanschluss und zur Adresse vor. Auch dies ist keine Garantie für die Echtheit des Schreibens. Solche Daten könnten aus einem Datenleck oder einem Datenhandel stammen.

Nicht darauf eingehen

Betroffene sollten am besten gar nicht erst auf den Link klicken, da dieser auf eine Phishing-Seite führt, die möglicherweise auch noch Schadsoftware enthält. Zwar mutet die URL wie die des echten Anwalts an, jedoch unterscheidet sie sich in den Details: Statt mit .de endet die URL auf .com. Betroffene sollten keinerlei persönliche Daten preisgeben, da die Betrüger mit diesen zahlreiche Straftaten im Rahmen von Identitätsdiebstahl begehen könnten. Die geforderte Summe sollte auf keinen Fall gezahlt werden.

Wer eine solche E-Mail erhält oder bereits erhalten hat, sollte am besten gar nicht darauf reagieren. Verbraucher können sich auch an die Beratungsstelle wenden, wenn sie unsicher sind. Wer bereits persönliche Daten oder Geld übermittelt hat, sollte sich rasch bei der Polizei melden.