Kommentar zur Öffnung der Wuppertaler Spielplätze Warum Kinder auf Spielplätzen nicht verwarnt werden sollen

Meinung | Wuppertal · Warum die Öffnung der Wuppertaler Spielplätze als zu spät empfunden wird, und was die Stadt richtig macht im Umgang mit Kindern.

Symbolbild

Foto: dpa/Bernd Thissen

Dass vor allem auch Spielplätze Orte für Ansammlungen waren, als diese noch nicht wieder betreten werden durften, hat von Anfang gezeigt, dass es schwer ist, Kinder auf zu Hause zu beschränken, trotz Corona. In Städten sind Spielplätze wichtig für Kinder und Eltern - zum Bewegen und Austauschen. Als Lebensraum.

Dass die Spielplätze wieder offen sind, ist richtig. Gerade die, die keinen Garten oder Balkon, keine große Wohnung haben, hatten es schwer in der Zeit von März bis Mai. Es ist Eltern – und Kindern – kaum zu vermitteln, warum Geschäfte offen sind, warum Betriebe weiterlaufen, aber alles, was im Leben der Kinder wichtig ist, erst später, langsamer oder gar nicht geöffnet wird. Viele denken ohnehin, dass die Kinder in Deutschland als letztes bedacht werden.

Nach dem jetzigen Wissensstand ist auch auf dem Spielplatz natürlich eine Gefahr gegeben, dass die Kinder sich anstecken und damit auch andere. Aber wenn man woanders mit der Gefahr lebt, muss das auch auf Spielplätzen gehen. Zudem warnen mittlerweile Experten vor Langzeitschäden bei den Kindern wegen der langen Ausnahmesituation.

Die Stadt macht es jetzt richtig - zeigt spielerisch die Regeln, statt zu verwarnen, statt Angst zu machen und abzustrafen. Die Kinder haben es schwer genug in der Coronazeit. Da sollte nicht noch Angst geschürt werden - bei aller gebotenen Vorsicht.