23. Mai Wuppertal: Zweiter Kippa-Tag als Zeichen der Solidarität

Wuppertal · Ein Umzug mit gläubigen Juden zieht am heutigen Dienstag durch die Barmer Innenstadt.

Einige jüdische Männer tragen die Kippa auch im Alltag.

Foto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini

Vor gut drei Jahren hat sich in Wuppertal die „Solidargemeinschaft Wuppertal“ gegründet. Sie ist ein lockerer Bund engagierter Wuppertaler, die der bürgerlichen Mitte nach eigenen Angaben eine Stimme geben möchte. Ziel ist vor allem die öffentlich wahrnehmbare Positionierung gegen Ausgrenzung und Extremismus, aber auch das soziale Engagement.

Diese Solidargemeinschaft lädt in diesem Jahr zum zweiten Mal zum Kippa-Tag ein. Mit dem Kippa-Tag soll ein Zeichen der Solidarität mit den Juden in Wuppertal gesetzt werden. Die Kippa (Plural: Kippot) ist eine Kopfbedeckung aus Stoff, die in der Synagoge und auf dem jüdischen Friedhof von allen Männern (in diesen Fällen auch von Nicht-Juden) getragen werden muss. Strenggläubige Juden tragen sie auch im Alltag als Ausdruck ihres Glaubens. Aus Angst vor Repressalien wird diese aber oft unter einer neutralen Kopfbedeckung versteckt.

In der jüngeren Vergangenheit ist es immer wieder dazu gekommen, dass Juden, die die Kippa in der Öffentlichkeit getragen haben, angegriffen wurden. Aus diesem Grund setzt die Solidargemeinschaft Wuppertal mit dem Kippa-Tag ein Zeichen gegen Menschenhass und zunehmende Judenfeindlichkeit.

Der zweite Wuppertaler Kippa-Tag findet am heutigen Dienstag, 23. Mai, statt. Um 17 Uhr beginnt die Veranstaltung an der Synagoge in Wuppertal-Barmen (Gemarker Straße/Ecke Parlamentstraße). Nach einigen kurzen Grußworten wird sich ein Zug in Bewegung setzen, der über die Zwinglistraße, den Johannes-Rau-Platz, die Wegnerstraße, die Kleine Flurstraße, den Werth zur Kirche St. Antonius führt. Während des Zuges tragen die Männer – Juden wie Nichtjuden – Kippot. Die Kippot werden von der jüdischen Kultusgemeinde zur Verfügung gestellt. Das Mitbringen eigener Kippot ist ausdrücklich erwünscht.

Die Antidiskriminierungsstelle der Stadt erklärt: In einem freien Land wie Deutschland ist auch die freie und öffentliche Ausübung der Religion ein hohes Gut. Es müsse möglich sein, dass Juden ohne Angst auch in der Öffentlichkeit eine Kippa tragen können. Die Solidargemeinschaft Wuppertal setze hierzu ein starkes Zeichen des Respekts und der Solidarität. Red

(Red)